Im Zentrum der norwegischen Hauptstadt Oslo erschoss der radikale Muslim mit iranischen Wurzeln Zaniar Matapour in der Nacht zum Samstag, den 25. Juni 2022, in dem Nachtclub „London Pub“ zwei Männer. Mindestens 21 weitere Personen wurden nach Angaben der Polizei verletzt, zehn davon schwer.

Der 42-Jährige war der Polizei seit Jahren einschlägig bekannt. Er war zuvor bereits straffällig geworden und habe sich nach Polizeiangaben radikalisiert. Die Bar „London Pub“ gilt in Oslo als beliebter Treffpunkt bei der LGBTQ-Community. Als Konsequenz erhöhten die norwegischen Behörden inzwischen ihre Terrorwarnstufe auf die höchste Warnstufe. Auch die Polizisten, die in Norwegen normalerweise keine Waffen tragen, wurden angewiesen sich zu bewaffnen.

Norwegische Medien berichten, dass der Islamist Zaniar Matapour in den 1990er-Jahren mit seiner Familie aus einem kurdischen Teil des Iran nach Norwegen kam. Zudem wurde bekannt, dass ein Freund von Matapour eine zentrale Rolle in der islamistischen Szene Norwegens spielt: Der 44-jährige Arfen Bhatti gründete vor wenigen Jahren in Oslo die Gruppe „Die Umma des Propheten“, die als dem IS nahe stehend gilt. Am 14. Juni postete er eine brennende Regenbogenflagge auf seinem Facebook-Profil und ein Zitat von Mohammed, in dem er zum Tod von Schwulen und Lesben aufrief.

Am Wochenende hätte in Oslo nach mehreren Absagen wegen der Corona-Pandemie erstmals wieder eine „Pride-Parade“ stattfinden sollen. Doch sie fiel wegen des Anschlages wieder aus. Ein Trauergottesdienst in der Kathedrale von Oslo wurde am Sonntag zu einer bewegenden Solidaritätsbekundung für die Opfern des Anschlags. Norwegens Premierminister und Mitglieder der königlichen Familie waren mit dabei.

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