Anlässlich der Pariser Terror-Anschläge vom 7. und 9. Januar 2015 fordert Pfr. Hansjürg Stückelberger, Präsident von Zukunft CH, in einem Brief an Bundesrätin Doris Leuthard die Schweizer Politik und Gesellschaft zu einer „vorbehaltlos sachlichen Auseinandersetzung“ mit dem Islam auf. Lesen Sie hier den Brief im Wortlaut:

Sehr geehrte Frau Bundesrätin

In einem Tweet vom 7. Januar 2015 haben Sie auf das Attentat gegen das Pariser Satire-Magazin „Charlie Hebdo“ wie folgt Stellung genommen: „Satire ist kein Freipass. Aber keine Darstellung, keine Publikation legitimiert Gewalt. Das ist aufs Schärfste zu verurteilen.“ Wir möchten Ihnen für Ihre klaren Worte danken.

Auch uns scheint es wichtig, dass nach den fürchterlichen Anschlägen auf eine Redaktion und einen jüdischen Supermarkt, die viele emotionale Reaktionen zur Folge hatten, in unserer Gesellschaft endlich eine sachliche Diskussion über den Islam einsetzt.

Anstatt ständig die alte Leier zu widerholen, wonach Gewalt und Terror mit dem Islam nichts zu tun haben, sollten wir anfangen, uns seriös und differenziert mit dem Selbstverständnis der Muslime auseinanderzusetzen. Denn obwohl trotz Radikalisierungstendenzen die grosse Mehrheit der Muslime hierzulande friedlich ist, so kommen auch Bewegungen wie der IS, Al Qaida und Boko Haram aus dem Herzen des Islam. Das ist Grund genug, wieso sich Gesellschaft und Politik heute die konfliktreiche Geschichte zwischen Christentum und Islam in Erinnerung rufen und sich vertieft mit den Quellen der muslimischen Religion befassen sollten.

Wir hoffen ebenso, dass auch die Muslime sich mit den Grundlagen Ihrer eigenen Religion selbstkritisch auseinanderzusetzen beginnen. Die deutsche Islamwissenschaftlerin Christine Schirrmacher schreib dazu: „So lange die Kampfaufrufe Mohammeds und der Kalifen nicht für alle Zeiten für ungültig erklärt werden, wird der Islam sein Gewaltproblem nicht loswerden.“

In der Hoffnung, dass auch der Bundesrat die Dringlichkeit einer vorbehaltlos sachlichen Auseinandersetzung mit dem Islam erkannt hat, grüssen wir Sie freundlich

Pfr. Hansjürg Stückelberger
Präsident von Zukunft CH