Einige Wochen hielt sich der Journalist Giulio Meotti in Holland auf. In der italienischen Tageszeitung „Il Foglio“ (14. Mai 2009) publizierte er seine Eindrücke.
„Holland ist das Land, in dem die individuelle freie Meinung am meisten entwickelt ist (soweit, dass sogar die Euthanasie der Kinder gestattet ist) – in dem die christliche Identität am meisten von der Bildfläche verschwunden ist und die muslimische Präsenz sich am arrogantesten gebärdet. Der Multikulturalismus ist die Regel. Die Auswirkungen sind ebenfalls dramatisch: von der Ermordung des anti-islamistischen politischen Leaders Pim Fortuyn über die Verfolgung der dissidenten Somalierin Ayaan Hirsi Ali bis zum Mord am Regisseur Theo van Gogh, der für seinen Film „Submission“ getötet wurde, in dem die Verbrechen der muslimischen Theokratie anprangert wurden. Der Nachfolger von Fortuyn, Geert Wilders, steht seit sechs Jahren rund um die Uhr unter Polizeischutz.

„Es gibt in Holland eine Metropole, wo man diese Tatsachen mit blossem Auge sehen kann, mehr als andernorts. Wo ganze Quartiere Teile des Mittleren Ostens sind, wo die grösste Moschee Europas steht, wo die Gerichte und die Theater Teile des islamischen Gesetzes, der Scharia, befolgen, wo viele Frauen verschleiert sind, wo der Bürgermeister muslimisch und Sohn eines Imams ist. Diese Metropole ist Rotterdam, die zweite Stadt Hollands bezogen auf die Bevölkerung, der erste Hafen Europas bezogen auf den Güterumschlag. (…) In Rotterdam sind es die Verkäufer arabischer Halab-Nahrung, welche das Äussere der Stadt beherrschen, nicht die Neonbeleuchtungen der Prostituierten. Überall sieht man Kasbah-Kaffees, Reisebüros, die Flüge nach Rabat und Casablanca anbieten, Solidaritätsplakate zugunsten von Hamas und Plakate für kostengünstige Holländisch-Kurse. Es ist die zweite Stadt des Landes, eine arme Stadt, aber auch ein wirtschaftlicher Motor mit seinem grossen Hafen, dem wichtigsten Europas. Sie wird hauptsächlich von Einwanderern bewohnt; sie besitzt die höchste und bedeutendste Moschee Europas. 60 Prozent der Ausländer, die nach Holland kommen, kommen, um hier zu wohnen.“ (…) Vor drei Monaten bezeichnete ‚The Economist’, eine Wochenschrift, die nicht die Thesen von Geert Wilders unterstützt, Rotterdam als eurabischen Albtraum. (…)

Wilders ist nicht Haider. Er ist von den Rechten, aber auch von den Linken; er ist ein typischer Holländer. Hier gibt es im Schwimmbad Blockzeiten für die muslimischen Frauen. Diese Situation bringt Wilders Stimmen. Man muss die Islamisierung aufhalten. In Utrecht gibt es eine Moschee, wo die Dienste der politischen Gemeinde zwischen Männern und Frauen aufgeteilt sind. Die Holländer haben Angst. Wilders wendet sich gegen den Multikulti-Frankenstein: (…) ‚Mitten auf einem Platz steht eine Moschee mit arabischen Aufschriften. Vorher war es eine Kirche’.

Nicht weit davon entfernt steht das schönste Denkmal Rotterdams, eine kleine Granitstatue von Pim Fortuyn. Unter dem Kopf aus glänzender Bronze sieht man seinen geöffneten Mund, der seine letzte Ansprache zugunsten der freien Rede hält, mit der lateinischen Inschrift: ‚Loquendi libertatem custodiamus’ – ‚Bewahren wir die Redefreiheit’. Jeden Tag bringt jemand frische Blumen.“

Quelle: Correspondance européenne 201/08