Ahmed Marcouch, der Bürgermeister einer Gemeinde westlich von Amsterdam, löste Proteste mit seiner Forderung aus, dass ein Teil der Stadt eine privilegierte Zone für Muslime werden solle. Der niederländische Politiker rief dazu auf, eine Enklave zu schaffen, die für die Muslime der Hauptstadt reserviert sein soll. Sein Begehren steht in der Folge der Reorganisation der Bezirksräte, welche vor mehreren Jahren stattgefunden hat. Diese Debatte erzeugt Verärgerung über die zukünftige Organisation der Bezirksräte. Ahmed Marcouch propagiert, dass weitere Bezirke von Amsterdam-West fusionieren und „eine Stadt für sich“ bilden sollen. Marcouch, der für seine Integrationsappelle bekannt ist, hat bei anderen niederländischen Politikern für Beunruhigung gesorgt, die ein Abgleiten in Richtung Islamisation fürchten.
Marcouch vertritt die Idee, dass mit einer Bezirksfusion eine „blühende“ muslimische Gemeinschaft entstehen könnte. Bereits früher einmal hatte er dazu aufgerufen, dass die islamische Religion an allen öffentlichen Schulen gelehrt werden solle, es wurde ihm aber verunmöglicht, einen kontroversen „gelehrten Moslem“, Scheich Yusuf al-Qaradawi, zu einem Vortrag an einem Kongress über den Islam einzuladen. Ein konservativer Abgeordneter des niederländischen Parlaments, Paul de Kron, sagte: „Wenn Herr Marcouch die islamische Gemeinschaft stärken will oder wenn er einen islamischen Distrikt in Amsterdam schaffen will, so würde ich das als sehr bedauerlich empfinden“. Andere Persönlichkeiten aus dem ganzen politischen Spektrum haben sich ebenfalls dem Protest angeschlossen.

Quelle: Correspondence européenne 195/03
Übersetzung: Zukunft CH