In diesem Schuljahr startet die Primarschule in Neuhausen am Reinfall das Pilotprojekt „Islamischer Unterricht“ nach dem Kreuzlinger Modell im Bereich Heimatliche Sprache und Kultur für muslimische Kinder ab der vierten Klasse. Der Antrag kam vom reformierten Pfarrer Markus Sieber, erklärte betont der Neuhauser Bildungsreferent Ruedi Meier (SP) gegenüber den Schaffhauser Nachrichten vom 7. Juli 2022. „Als Schule sind wir religiös neutral. Wir stellen aber unsere Räumlichkeiten ausserhalb der Schulzeiten für den Unterricht zu Verfügung, weil wir dem Angebot positiv gegenüberstehen“, so Meier weiter. Das Bundesamt für Polizei unterstützt das Projekt finanziell und würde maximal die Hälfte der anrechenbaren Kosten, in diesem Fall 14’040 Franken tragen, bestätigte Mediensprecher Patrick Jean auf Anfrage der Schaffhauser Nachrichten. Der Unterricht wird vom nordmazedonischen Imam der albanischen Moschee in Schaffhausen, Nimetulla Veseli, abgehalten.

Das Kreuzlinger Islamunterrichtsmodell, das jetzt auch in Neuhausen und Romanshorn verwendet wird, wurde im August 2010 lanciert. Der Unterricht basiert auf den bayrischen Lehrplänen: Lehrplan für den Islamunterricht an der bayrischen Grundschule, an der bayrischen Hauptschule sowie dem deutschen Lehrmittel Saphir. Alle Lehrpläne für den Islamunterricht aus Deutschland sind jedoch rückständig und nicht die Realität abbildend, weil sie sich nicht mit den problematischen Stellen über Gewalt, Frauenbild und Antisemitismus im Koran und in der Sunna sowie den Grundlagentexten des Islam auseinandersetzen. Inzwischen findet der Islamunterricht nun in Kreuzlingen, Romanshorn, Neuhausen, Sulgen und im luzernischen Ebikon statt.

Mehr zum Thema im Infoblatt „Islamunterricht – ein Allheilmittel?“ mit Fragen und Hintergründen dazu, zu bestellen über das Bestellformular oder zum Download unter Download Infoblätter.