Kein Witz: Die österreichische Justizministerin Alma Zadić (Die Grünen) hat sich im Rahmen der Integrationswochen in Österreich gegen die Politik der Koalitionsregierung in Niederösterreich ausgesprochen. Diese empfiehlt, dass Schüler auf dem Schulgelände nur Deutsch sprechen.

Zadić bezeichnete diese Politik als „Hass, Hetze und Spaltung“ und rief dazu auf, „Nein zu sagen, wenn Kinder gezwungen werden sollen, auf Schulhöfen keine andere Sprache als Deutsch zu verwenden“. Die Ministerin wurde 1984 in Tuzla, Bosnien und Herzegowina, geboren und kam während des Bosnienkrieges mit ihrer Familie als Flüchtling nach Österreich. Sie ist die erste Person mit Migrationshintergrund und die erste Muslimin in diesem Amt in Österreich.

Im Arbeitsübereinkommen zwischen der österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) in Niederösterreich steht unter dem Punkt „Bildung“ folgender Absatz: „Deutschförderklassen werden hinsichtlich ihres Nutzens sowohl für die dort unterrichteten als auch die im Regelunterricht befindlichen Schüler evaluiert und bedarfsgerecht ausgebaut. Auf die Verbesserung der Deutschkenntnisse und die Verwendung der deutschen Sprache wird auch ausserhalb des Regelunterrichts Wert gelegt, etwa durch die bewusste Entscheidung der Schulen, Deutsch als Pausensprache in der Hausordnung festzulegen.“

Die Integrationswochen sind die grösste europäische Eventreihe zum Thema Integration und finden seit 2010 statt. Vom 17. April bis zum 14. Mai werden sie dieses Jahr unter dem Motto „Vielfalt.Wir“ in ganz Österreich abgehalten. Verschiedene Workshops, Schulungen und kulturelle Aktivitäten zielen darauf ab, den Teilnehmern die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse zu vermitteln, um erfolgreich in Österreich zu leben. Zu Beginn dieser Wochen wird der MigAward verliehen. Dieser ehrt Personen, Projekte und Organisationen, die sich für die Partizipation von Migranten einsetzen. Die Jury besteht aus über 500 Personen mit Migrationshintergrund aus ganz Österreich, die anonym online über die Gewinner abstimmen.