Der Wiener islamische Religionspädagoge Ednan Aslan wirft muslimischen Gelehrten und Organisationen in Deutschland vor, eine „Theologie der Gewalt“ zu lehren. Das Predigen traditioneller islamischer Rechtsvorschriften sei direkt verantwortlich für Gewalt, sagte er am 4. Februar 2015 dem Bonner „General-Anzeiger“. „Es ist höchste Zeit, dass sich muslimische Theologen kritisch mit ihrer eigenen Lehre auseinandersetzen“, fügte er hinzu. Gewalt und Terror hätten „sehr wohl etwas mit dem Mainstream-Islam zu tun“. In den Vorschriften der vier prägenden Rechtsschulen, von den Sunniten bis zu den Schiiten, heisse es, man müsse jene töten, die Gott und seinen Gesandten beleidigen. Pessimistisch zeigte sich der Religionspädagoge mit Blick auf die Türkei. „Ich beobachte eine Salafisierung, eine Rückwärtsbewegung vieler türkisch-islamischer Fakultäten“, sagte er. Selbst an renommierten Universitäten wie Oxford, Cambridge und Harvard werde die Islamwissenschaft großzügig von den Golfstaaten finanziert.