Am 3. Juli 2012 hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel jene zehn Bürger ins Kanzleramt eingeladen, deren Vorschläge beim Online-Bürgerdialog zu Deutschlands Zukunft die meisten Stimmen erhalten hatten. Unter ihnen war auch Thomas Martin, der mit seiner Forderung nach einer „argumentativen Auseinandersetzung über den Islam“ lange in Führung gelegen hatte (der Infodienst von Zukunft CH berichtete) und zum Abschluss am 15. April 2012 mit 148‘031 Stimmen den dritten Platz belegte. Martin hatte seine Forderung nach einem offenen Dialog über den Islam damit begründet, dass das Thema Islam in „Politik und Medien gründlich gemieden“ und Islamkritiker „bestenfalls ignoriert, meist aber diffamiert“ würden. Das Kanzleramt hatte das Treffen als „einen regen Gedankenaustausch“ und als Gelegenheit für die Initianten angekündigt, „ihre Ideen der Bundeskanzlerin persönlich vorzustellen“. Merkel, die für jeden Vorschlag aber nur wenige Minuten eingeplant hatte, signalisierte gemäss dem Spiegel gleich, dass sie Martins These nicht teile. „Die Islamkritik als solche sprengt hier die Rahmen“, gab sie nach Bericht der Main-Post zu verstehen. Zwar gäbe es, wie das hohe Votum zeige, Gesprächsstoff über den Islam. Eine offene Debatte fände ihrer Meinung nach jedoch im Rahmen der Islam-Konferenz der Regierung (DIK) bereits statt. Deren neuste Erklärung vom April 2012 hält übrigens fest, dass der „Islam eine offene und tolerante Religion“ sei, „die sich gegen physische und psychische Gewalt und Zwangsverheiratung“ wende und „zur individuellen Selbstbestimmung, Persönlichkeitsentfaltung und zur freien Meinungsbildung und –äusserung“ ermutige …