Die 2012 von der Schweizerischen Evangelischen Allianz gegründete Beratungsstelle für Integrations- und Religionsfragen (BIR) hat ein neues Angebot lanciert: Personen, die aus Glaubensgründen Opfer von Diskriminierung, Bedrohung, Einschüchterung oder eines tätlichen Angriffs wurden, sollen Unterstützung erhalten. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin ideaschweiz auf seinem Onlineportal am 14. April 2020.

Leider ist den Schweizer Behörden zu wenig bekannt, dass Geflüchtete aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit oder wegen ihrer Konversion zu einer anderen Religion wiederholt diskriminiert oder sogar bedroht werden“, begründet die BIR ihre Initiative. Übergriffe aus religiöser Überzeugung würden weder von der Polizei noch von den Asylbehörden erfasst und entsprechend fehle eine statistische Erhebung zu dieser Problematik. Das Staatssekretariat für Migration SEM teilte auf Anfrage mit, es erfasse in seinen Statistiken keine Angaben zur Religionszugehörigkeit von Zuwanderern oder Asylsuchenden, weshalb konkrete Zahlen zu den religiösen Mehrheitsverhältnissen in Asylzentren fehlten. In Zukunft sollen eingegangene Meldungen nun durch die BIR zusammengefasst und anonymisiert werden.

Auch in Deutschland erleiden zahlreiche christliche Asylsuchende Gewalt. Wie die BIR weist auch die Hilfsorganisation „Open Doors“ in deutlichen Worten darauf hin, dass es in Bundesasyl- oder Durchgangszentrum, auf öffentlichen Plätzen oder an Schulen immer wieder zu Spannungen und gewaltsamen Übergriffen gegen Flüchtlinge aus religiösen Minderheiten kommt. Insbesondere traditionelle und konvertierte Christen litten unter zunehmenden Morddrohungen und Attacken. Die Hilferufe der Opfer würden jedoch von den Behörden oft ignoriert oder der „political correctness“ wegen als Einzelfälle abgetan. Häufig werde den Angreifern sogar mehr geglaubt als den Opfern von Gewalt, schreibt Open Doors in seiner 2017 veröffentlichten „Erhebung zur Situation von 6’516 Konvertiten in Deutschland“.

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