„Mademoiselle? Ein Kasten zuviel!“ lautet die Petition, mit der französische Feministinnen alle Französinnen auffordern, künftig das Wort „Mademoiselle“ durchzustreichen, wenn es um den Abschluss eines Vertrags geht. Die Vereine „Chiennes de garde“ (Wachhündinnen) und „Osez le féminisme“ (Mut zum Feminismus) kämpfen dafür, dass die Bezeichnung „Mademoiselle“ aus Behördenformularen verschwindet. Sie fordern, dass nicht mehr zwischen der verheirateten „Madame“ und der ledigen „Mademoiselle“ unterschieden werden soll. Laut ihrer Medienmitteilung vom 27. September 2011 sei dies diskriminierend und sexistisch, wenn man Frauen zwinge, in Dokumenten das entsprechende „Mademoiselle“-Kästchen anzukreuzen. Überdies gehe es niemanden etwas an, ob eine Frau verheiratet sei oder nicht. Im Gegensatz zu einer Frau müsse ein „Monsieur“ keine Angaben machen, ob er verheiratet sei oder nicht. „Habt ihr euch nie gefragt, warum man einen ledigen Mann nicht ,Herrlein‘ nennt?“, fragen die Aktivistinnen. Die beiden Frauenverbände rufen die französischen Frauen auf, Protestbriefe an ihre Abgeordneten zu schicken, um die Bezeichnung vor allem aus dem Behördenalltag zu verbannen.