Bei seinem ersten viertägigen Besuch im Königreich Bahrain vom 3. bis 6. November 2022 forderte Papst Franziskus die Behörden auf, grundlegende Menschenrechte, die Anerkennung der Frau im öffentlichen Bereich sowie den Schutz der Grundrechte der Kinder zu garantieren. Sein Besuch fand im Rahmen des Dialogforums „Ost und West für menschliche Koexistenz“ statt, das in Anwesenheit von Beamten und religiösen Führern aus mehreren Ländern eröffnet wurde.

Ein Kommentar von M. Hikmat

Der Papst forderte in seiner Botschaft des Friedens und des Dialogs auch uneingeschränkte Religionsfreiheit, gleiche Würde und Chancengleichheit für alle. Der 85-Jährige wurde zu diesem interreligiösen Dialog zu einer Zeit eingeladen, in der die bahrainischen Gefängnisse voll von gewaltlosen politischen Gefangenen und Oppositionellen sind.

In der Hauptstadt von Bahrain, Manama, wurde Ende letzten Jahres die grösste katholische Kirche der Arabischen Halbinsel „Our Lady of Arabia“ eröffnet. Die neue Kathedrale mit 2300 Plätzen soll das Angebot der Gottesdienste für die etwa 80‘000 katholischen Gläubigen in Bahrain erleichtern. Bahrain möchte sich nach aussen als aufgeschlossenes und religionstolerantes Land zeigen. Doch Aktivisten und kritische Journalisten landen im Gefängnis. Es gibt keine unabhängigen Medien in dem islamischen Land. Nach Angaben von Human Rights Watch zur Lage in Bahrain befinden sich derzeit 27 Personen in Todeszellen, von denen 25 unmittelbar von der Hinrichtung bedroht sind.

Das 1,5 Millionen-Einwohner-Land steht wegen Verletzungen grundsätzlicher Menschenrechte immer wieder in der Kritik. Bahrain tut nur eins: Alle Anschuldigungen und Vorwürfe zurückweisen. Die bahrainischen Behörden entgegnen auf die Kritik, dass die Religionsfreiheit ein geschütztes Recht der Verfassung sei „und das Königreich keine Diskriminierung, Verfolgung oder die Förderung von Spaltungen aufgrund von Rasse, Kultur oder Weltanschauung duldet“. Sie betonten, dass „keine Person in Bahrain aufgrund ihrer religiösen oder politischen Überzeugung festgenommen oder inhaftiert wurde“, und fügten hinzu: „In Fällen, in denen Personen zu Gewalt oder Hass aufstacheln, ermutigen oder verherrlichen, besteht die Pflicht, Ermittlungen anzustellen und gegebenenfalls diese Personen strafrechtlich verfolgen.“ Die Berichte von Menschenrechtsorganisationen zeigen jedoch, dass die Antworten der Behörden nicht die Realität des Landes widerspiegeln.

Parallelen zu Katar

So rief denn Papst Franziskus in seiner Rede dazu auf, „sichere und menschenwürdige Arbeitsbedingungen für die Menschen überall zu gewährleisten“ und prangerte „unmenschliche Arbeit“ an. Denn mehrere Tausende Arbeiter aus Asien leben unter katastrophalen Bedingungen in den Golfstaaten. Sie suchten, so der Papst, nach ihrem täglichen Brot, doch „oft ist es vergiftetes Brot, weil es Sklaverei enthält“.

Das Königreich Bahrain zählt zu den Golfstaaten und liegt knapp 35 km Luftlinie westlich von Katar entfernt, das ebenfalls regelmässig in der Kritik hinsichtlich Menschenrechtsverletzungen steht. Das Land steht derzeit wegen der bevorstehenden Fussball-WM im Licht der Öffentlichkeit. Dabei sind die Zustände in Katar seit vielen Jahren gleich. Doch in Vorbereitung auf die WM 2022 schaute die ganze Welt dabei zu, wie Bauarbeiter während der Arbeiten dafür ums Leben kamen. Die Zahl der Toten an den Baustellen der Fussballstadien hat 1400 bereits überschritten. Schon in den letzten Jahren gab es auffallend viele Tote unter Gastarbeitern. Die Todesfälle werden oft nicht untersucht (s. Katar: fehlende Aufklärung von Tod von Arbeitern).

Mehrmals fanden Proteste von Bauarbeitern in der Hauptstadt Doha statt, doch ohne Erfolg. Das korrupte Land hat den Fussballweltverband FIFA fest im Griff. Dieser hat für Katar lange beide Augen zugedrückt. Im Gastgeberland der Fussball-WM 2022 werden ca. 2,3 Millionen Arbeitsmigranten, davon 20‘000 auf WM-Baustellen ausgebeutet, wie Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International berichten.

Die Realität ist bitter

In Bahrain findet nun schon seit 2004 der oben erwähnte Dialog jährlich statt. Da stellt sich die Frage, was er bisher gebracht hat. Offensichtlich wenig bis nichts. Das erstaunt nicht. Denn der Dialog mit dem Islam findet nicht auf gleicher Augenhöhe statt. Gläubigen Muslimen wird durch den Koran beigebracht, dass Juden und Christen sich Muslimen unterzuordnen haben. Der Koran lehrt, dass Muslime anderen Menschen überlegen seien. So heisst es in Sure 3:110 „Ihr seid die beste Gemeinschaft, die für die Menschen hervorgebracht wurde.“ Auch in Sure 48,28 steht: „Er ist es, der seinen Gesandten geschickt hat mit der Führung und der Religion der Wahrheit, dass er sie siegreich mache über jede andere Religion. Und Allah genügt als Bezeuger“.

Der Islam hat demnach die Verpflichtung, Macht über andere Nationen zu gewinnen. Ein Islam ohne Weltherrschaftsanspruch ist eine Illusion, von der der gesamte Westen immer wieder träumt. Doch während die westlichen Verfassungen und Gesetze Persönlichkeitsrechte wie die Meinungs- und Religionsfreiheit garantieren, kennt der Islam keine wahre Glaubensfreiheit. Die brutal verfolgten Minderheiten und die Behandlung von Gastarbeitern wie die in Katar und Bahrain sind einmal mehr aktuelle Beweise dafür.