Muslime fordern, dass der Islam in Basel-Stadt den Status einer Landeskirche erhält. Dies berichtete die Basler Zeitung vom 4. März 2014. Demnach hat Hisham Maizar, Präsident der Islamischen Dachorganisationen in der Schweiz (FIDS), zusammen mit der Koordination Islamischer Organisationen ein Rechtsgutachten bei der Universität Luzern in Auftrag gegeben.

Von M. Hikmat

Dieses bejaht die öffentlich-rechtliche Anerkennung, welche Vergünstigungen und Privilegien für die muslimische Gemeinschaft mit sich bringt sowie Erhebung der Steuern wie die grossen Kirchen. Auch der Verband Aargauer Muslime sei an der öffentlich-rechtlichen Anerkennung für den Islam im Kanton Aargau interessiert – was bereits diverse konträre Reaktionen ausgelöst hat.
Auch in Luzern beschäftigte man sich kürzlich mit der Frage: Sollen nicht-christliche Religionsgemeinschaften und insbesondere der Islam in der Schweiz öffentlich-rechtlich anerkannt werden? Zu dem Thema wurde am 19. März 2014 am Zentrum für Religionsverfassungsrecht der Universität Luzern die o.g. Studie „Freiheit und Religion“ vorgestellt. Anwesend waren rund 100 Personen, darunter zahlreiche Moslems. Farhad Afshar, Präsident des moslemischen Dachverbandes Koordination Islamischer Organisationen Schweiz (KIOS), machte in seiner Ansprache deutlich, dass die Moslems die öffentlich-rechtliche Anerkennung als Bestätigung der Gleichwertigkeit ihrer Religion mit dem Christentum anstreben. Bei den Fragen zur gesellschaftlichen Akzeptanz sowie zur Vereinbarkeit mit der Schweizerischen Rechtsordnung und den Menschenrechten als Bedingung für eine öffentliche Anerkennung verwies Afshar auf den sogenannten „Hochislam“ und wollte den Blick weglenken von „lokalen Fanatikern“.

Wäre das tatsächlich ein Schritt in die richtige Richtung? Den Islam rechtlich den christlichen Kirchen gleichzustellen? Nein. Ganz im Gegenteil. Es wäre ein gewaltiger Schritt in die falsche Richtung. Hisham Maizar, Präsident der FIDS, sieht darin ja einen Schritt zur Integration der Schweizer Muslime sowie zu ihrer aktiven Mitarbeit am gesellschaftlichen und religiösen Frieden. Und der Mitverfasser des Rechtsgutachtens, Quirin Weber, Professor für Religionsverfassungsrecht an der Universität Luzern begründet, dass die Schweiz ein religiös-weltanschaulich neutraler Staat sei und deshalb religiöse Vielfalt zu ermöglichen habe. Demzufolge sei die Forderung nach einer islamischen Landeskirche völlig legitim.

Aber ist dieser Schritt nicht vielmehr ein Irrweg in die neutrale Kulturlosigkeit? Die Schweiz ist ein christliches Land und hat christliche Wurzeln. Wer sie neutralisieren will, euthanasiert sie. Wer die Forderung einer Gleichstellung des Islam mit den christlichen Kirchen legitimiert, hat das System Islam nicht richtig verstanden. Da dürfen wir auf keinen Fall naiv sein. Denn ich glaube, dass wir manchmal eine Vorstellung vom Islam haben, welche auf falschen Informationen gegründet ist. Wie sollen wir also in unserer Toleranz mit dem tendenziell intoleranten System des Islam umgehen (siehe Menschenrechte, Frauenrechte, Familienrecht laut Scharia)?

Es ist höchste Zeit, dass der Islam in der Schweiz als allumfassendes Herrschafts- und Ordnungssystem verstanden wird. Maizar spricht von einem Schritt zur Integration. Das heisst, es werden weitere Schritte und Forderungen folgen, wie z.B. die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts, die Erlaubnis des lautsprecherverstärkten Gebetsrufs oder die staatliche Anerkennung der beiden islamischen Feiertage (Fest des Fastenbrechens und das Opferfest). Davon bin ich überzeugt. Denn der Islam sieht sich als religiöse Ideologie, die die ganze Welt im Blick hat und letztlich keine andere Religion oder Ideologie neben sich duldet. „Allah ist´s, der seinen Gesandten (Muhammad) mit der Leitung und der Religion der Wahrheit (des Islam) entsandt hat, um sie über jeden andern Glauben siegreich zu machen.“ (Sure 48,28). Ziel ist die Bildung einer islamischen Gemeinschaft (Umma) weltweit.

Da ist es ist unsere Pflicht, wachsam zu bleiben. Denn wir alle sind verantwortlich für die Zukunft unseres Landes. Und die Zukunft fängt heute an.