Der Kanton Zürich lanciert speziell für Muslime Spital- und Notfallseelsorge. Die Vereinigung der Islamischen Organisationen in Zürich (VIOZ) gründet zusammen mit dem Kanton sowie der reformierten und katholischen Kirche eine entsprechende Trägerschaft. In Angriff genommen wurde dieses Projekt von der Zürcher Justizdirektion unter der Führung von Regierungsrätin Jacqueline Fehr. „Im Kanton Zürich leben rund 100’000 Personen mit muslimischem Glauben. Geraten muslimische Familien in Notsituationen, dann würden sie gerne auch auf einen muslimischen Seelsorger zurückgreifen. Das zeigen Stimmen aus den Spitälern“, so Fehr gegenüber dem SRF. Mit dem auf zwei Jahre befristeten Pilotprojekt sollen rund zehn Personen als muslimische Seelsorger vom Schweizerischen Zentrum für Islam und Gesellschaft der Universität Freiburg ausgebildet werden. Bei der Auswahl der Kandidaten wird auch die Polizei miteinbezogen, da bereits zwischen 2014 und 2016 schon einmal ein ähnliches Projekt eingestellt wurde, weil eine angehende Seelsorgerin extremistisches Gedankengut verbreitet haben soll. Der Kanton Zürich finanziert den Aufbau des Projekts. Für 2017 und 2018 sind dafür 325’000 Franken bewilligt. 60’000 Franken trägt der VIOZ bei, weitere 25’000 Franken kommen von der katholischen Landeskirche. Über die Finanzierung für das Projektjahr 2019 laufen noch Verhandlungen zwischen dem Kanton und der VIOZ. In Zürich sind rund sechs Prozent der Einwohner Muslime. 1980 war erst ein Prozent der Zürcher Bevölkerung muslimisch. Die VIOZ soll das Projekt längerfristig übernehmen …