Rauchen schädigt die Gesundheit, verursacht schwere Krankheiten und belastet Staat und Gesundheitswesen mit hohen Folgekosten. Die grossen Gesundheitsorganisationen der Schweiz haben in Bern deshalb gemeinsam die Initiative „Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung“ lanciert.

Die grosse Mehrheit der Raucher beginnt im jugendlichen Alter, was fatal ist: je jünger begonnen wird, desto schwieriger wird das Aufhören. Eine entscheidende Rolle dabei spielt die Tabakwerbung (siehe Video unten), welche sich erwiesenermassen gezielt an Jugendliche richtet. Mitte März wurde nun die Initiative zum Schutz der Kinder und Jugendlichen gestartet. Das Initiativkomitee ist sich einig: Jugendliche müssen in ihrer gesunden Entwicklung von der Gesellschaft bestmöglich unterstützt und gefördert werden. Dies erfordert auch einen umfassenden Schutz vor gesundheitlichen Risiken.

Junge rauchen häufiger

Für die Suchtmonitoring-Studie „Tabakkonsum bei 15- bis 25-Jährigen im 2016“ hatte man stichprobenmässig rund 3‘000 junge Menschen befragt. 31,6 Prozent unter ihnen gaben an, täglich oder gelegentlich zu rauchen, das sind rund sechs Prozentpunkte mehr als in der Gesamtbevölkerung. Die Tabakwerbung trägt wesentlich dazu bei.

Auch die Kosten für die Gesellschaft sind enorm: Der Tabakkonsum kostet in der Schweiz jährlich vier Milliarden Franken Sozialkosten wegen Produktionsausfällen aufgrund von Krankheit, Arbeitslosigkeit, Invalidität und vorzeitigen Todesfällen. Das ist ein x-faches der Summe, die der Werbewirtschaft und Veranstaltern durch konsequentere Werberichtlinien entgehen würden.

Bevölkerung ist für mehr Schutz

Gemäss der o.g. Studie bejahen 58 Prozent der Schweizer Bevölkerung ein allgemeines Werbeverbot für Tabakprodukte. Auch ein Verbot des Sponsorings von Kultur- und Sportveranstaltungen durch die Tabakindustrie wird von einer Mehrheit befürwortet. Mit der Initiative will man dem Thema nun zu mehr Dringlichkeit verhelfen und die Politik zum Handeln bewegen.

Hinter der Initiative stehen neben der Allianz „Gesunde Schweiz“ noch mfe – Haus- und Kinderärzte Schweiz, die Krebsliga Schweiz, der Schweizerische Apothekerverband PharmaSuisse, kantonale Lungenligen, der Schweizerische Drogistenverband, die FMH, die Lungenfachärzte sowie die Kardiologen. Hinzu kommt die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände.

Mehr Infos und Unterschriftenbögen unter: http://kinderohnetabak.ch/

Video: Projekt zur Beobachtung von Marketingstrategien

Quelle: Sucht Schweiz