Gemäss der UNO nimmt der Drogenhandel ab und der Gebrauch „traditioneller“ Drogen wie Heroin, Kokain und Cannabis geht zurück. Der Gebrauch synthetischer Drogen hingegen nimmt zu, aber nicht in einem solchen Ausmass, dass er den Umsatz der Drogenhändler beflügeln würde. Eine der wenigen Ausnahmen bildet Italien, wo sich der Konsum von Marihuana zwischen 2002 und 2007 verdoppelte und der Prozentsatz der Konsumenten weltweit zu den höchsten zählt („La Stampa“, 29. Juli 2009).
Die internationalen Anstrengungen zahlen sich aus, bestätigt Antonia Maria Costa, Direktor des UNODC (United Nations Office on Drugs and Crime). Gemäss dem letzten weltweiten Drogenbericht aus dem Jahr 2008 wurden 41 Prozent der gesamten weltweiten Kokainproduktion beschlagnahmt. In Kolumbien stellt man einen Rückgang von 18 Prozent der Anbaufläche und ein Minus von 28 Prozent in der Produktion verglichen mit 2007 fest. Bei Heroin wurden dagegen 19 Prozent der weltweiten Produktion abgefangen, besonders aus dem Iran. Die Taliban sind laut Aussagen von Costa eigentliche Unternehmer geworden, welche die Felder selber betreiben, um die Gewinne zu maximieren. Der Direktor der UNODC unterstreicht, dass die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft mithilfe der Isaf-Mission Hersteller und Händler unter Druck setzen, was einen Rückgang um 30 Produktionsstätten bewirkte.

Unter den „leichten“ Drogen ist Marihuana die am weitesten verbreitete. Der Konsum ist stabil in den USA und rückläufig in Europa. Italien bildet dabei die Ausnahme; hier steigt die Anzahl der Konsumenten seit 2002 ständig an und erreicht mit 14,6 Prozent die höchste Quote in Europa. Italien zählt weiterhin 300‘000 Heroinsüchtige und steht damit hinter Grossbritannien an zweiter Stelle in Europa. Beim Kokaingebrauch weist Italien den dritthöchsten Prozentsatz in Europa auf nach Grossbritannien und Spanien.

Quelle: Correspondenza Romana No. 1104
Übersetzung: Zukunft CH