Zum jährlichen bundesweiten Tag der offenen Moschee am der 3. Oktober 2022 hat der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland in einem Interview zum Thema Antisemitismus geäussert. Seine Aussagen erscheinen jedoch zweifelhaft.

Ein Kommentar von  M. Hikmat

Im Interview behauptet Mazyek, „dass jede Form der Menschenfeindlichkeit – und dazu zähle ich im Besonderen den Antisemitismus – eine Sünde im Islam darstellt“. Die Aussage muss erstaunen – denn sieht man sich die Geschichte des Islam an sowie den Koran und die Sunna an, welche die Grundlagen des Islam bilden, kann man feststellen, dass der Antisemitismus ein Bestandteil des Islam ist.

Über 1400 Jahre Antisemitismus

In der islamischen Lehre sind Juden ewige Feinde. Muslime bezeichnen sie 17-mal am Tag während der Pflichtgebete als diejenigen, „die den Zorn (Allahs) erregt haben“ (Sure 1:7). Zudem erzählt der Koran in Sure 2:65 eine Geschichte von den Israeliten, die den Sabbath übertreten hatten. Sie wurden in Schweine und Affen verwandelt. Solche Geschichten sind im Islam tief verwurzelt. Auch Mohammed, der laut Sure 33:21 das beste Vorbild für alle Muslime ist, sagte: „Vertreibt die Juden und Christen von der Arabischen Halbinsel und es dürfen nicht zwei Religionen auf der Arabischen Halbinsel gemeinsam existieren“ (Sunna Bukhari Nr. 2825). Dies ist bezeichnend für Mohammeds Umgang mit den Juden.

Vor diesem Hintergrund erscheinen Mazyeks Aussagen mehr als zweifelhaft und man muss die Frage stellen, ob hier nicht das islamische Prinzip der „Taqiyya“ angewandt wurde. Das arabische Wort bedeutet zunächst „Vorsicht, Angst, Verstellung“. Als theologischer und ideologischer Fachausdruck betrifft es allgemein die Dispens von religiösen Richtlinien wie der Verpflichtung zu Wahrhaftigkeit unter dem Druck von Drohungen und Misshandlungen. Im Besonderen bezeichnet „Taqiyya“ seit den Anfängen des Islam jedoch die bewusste Täuschung von Andersgläubigen durch Lüge und Verstellung.

Schutz für jüdische Einrichtungen nötig

Der starke Zuwachs der muslimischen Bevölkerung in den europäischen Ländern zeigt aufgrund dieser Lehre auch Auswirkungen. Juden fühlen sich zunehmend nicht mehr sicher in Europa und schützen ihre Synagogen, Schulen und Altersheime entsprechend. In der Schweiz müssen sie dies aber auf eigene Kosten tun. Immer wieder bitten sie den Staat um Mithilfe, doch vergeblich. Der israelitische Gemeindebund schätzt die Kosten auf sechs bis sieben Millionen Franken pro Jahr. In zahlreichen europäischen Ländern bewachen Polizisten und Soldaten jüdische Einrichtungen. In der Schweiz dagegen ist die jüdische Gemeinschaft für ihre Sicherheit selbst verantwortlich. Die steigende Anzahl von Terroranschlägen in den letzten Jahren führten dementsprechend zu hohen Kosten im Sicherheitsbereich. In Erinnerung gerufen sei der Anschlag auf das jüdische Museum in Brüssel 2014 mit vier Toten, der Angriff auf eine Synagoge in Kopenhagen im Jahr 2015 mit einem Toten und im gleichen Jahr die Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt in Paris mit vier Toten.

Es sind solche Ereignisse, welche die jüdischen Gemeinschaften auch in der Schweiz beunruhigen. In Frankreich, wo die grösste jüdische Gemeinde Europas lebt, hat sich die Zahl antisemitischer Taten in den letzten Jahren massiv erhöht, in Deutschland hat die Zahl der judenfeindlichen Straftaten um knapp zehn Prozent zugenommen. Es verwundert somit nicht, dass immer mehr Juden wegen des wachsenden Antisemitismus nach Israel auswandern.

Antisemitismus unter Schülern

Judenfeindlichkeit ist auch an deutschen Schulen weit verbreitet. Zu diesem Resultat kommt eine bundesweit vergleichende Bestandsaufnahme von Prof. Samuel Salzborn vom Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin und Dr. Alexandra Kurth vom Institut für Politikwissenschaft der Justus-Liebig-Universität zu Antisemitismus in der Schule. In ihrem Gutachten sprechen sie von bedenklichen Tendenzen unter Pädagogen, Kompetenzorientierung vor Faktenlernen zu stellen und aus einer falsch verstandenen Multiperspektivität heraus Antisemitismus zu tolerieren. Zudem fanden die Autoren heraus, dass an vielen Schulen Antisemitismus nur im Kontext des Nationalsozialismus behandelt wird. Dabei fielen beispielsweise antijüdische Texte im Koran unter den Tisch.

Abgesehen davon verfügten „viele deutsche Schulbücher mit Blick auf das Themenfeld Antisemitismus nach wie vor über Mängel“, so die Autoren. Diese seien „drastisch einseitig propalästinensisch“. Teilweise finden sich historisch falsch mit „Palästina“ beschriftete Landkarten, die Israel als Staat delegitimieren. Der aktuelle Antisemitismus richte sich „in erster Linie gegen Israel“, geben die Forscher zu bedenken. Dem Gutachten zufolge müssen Schulen verpflichtet werden, antisemitische Vorfälle zu melden. Diese seien nicht allein durch pädagogische Massnahmen zu lösen. Ihr Fazit: Schulen können gegen Antisemitismus nur vorgehen mit einer Mischung aus Aufklärung, Prävention, Intervention, schulischen Ordnungsmassnahmen gegen Schüler sowie dienstrechtlichen Massnahmen gegen Lehrer.

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