Die Arbeitsgruppe Islam der Schweizer Bischofskonferenz empfängt eine iranische Delegation zu einem viertägigen Besuch in der Schweiz, teilt die Schweizer Bischofskonferenz in einer Medienmitteilung vom 16. Oktober 2015 mit. Im Mittelpunkt des Besuchs stehe der Dialog über die Bedeutung der Religion in der Gesellschaft. Die sechsköpfige iranische Delegation, die sich aus hochrangigen Beamten verschiedener staatlicher und universitärer Gremien Irans zusammensetzt, wird vom 19. bis 22. Oktober Gelegenheit zu vielfältigen Begegnungen und Gesprächen haben. Die iranische Delegation steht unter der Leitung von Abouzar Ebrahimi, Vorsitzender der „Organisation für islamische Kultur und Beziehungen“ (ICRO).
Fragen wie das Verhältnis von Staat und Religion, der Umgangs mit der Säkularität und die Bedeutung der Religionsfreiheit würden auf dem Hintergrund aktueller Ereignisse besprochen, heisst es in der Medienmitteilung. Auch die Frage, wieviel Religion der Staat brauche, werde behandelt. Wie der Sekretär der Arbeitsgruppe Islam, Erwin Tanner, unterstreicht, ist der Dialog mit der iranischen Delegation als Beitrag zu einem friedlichen Miteinander der Religionsgemeinschaften zu verstehen. Ausserdem stehe dieser Dialog aber im Zeichen der Solidarität mit den christlichen Minderheiten im Iran.

Während ihres Besuchs trifft die iranische Delegation auch mit Staatssekretär Yves Rossier, mit dem Apostolischen Nuntius in Bern, Erzbischof Thomas Edward Gullickson, mit Professoren der Theologischen Fakultät Freiburg (Schweiz), mit dem amtierenden Präsidenten der SBK, Bischof Markus Büchel, sowie dem designierten Präsidenten der SBK, Bischof Charles Morerod, zusammen. Ergänzt wird die Reise mit Besuchen der Abtei von Hauterive, des Bundeshauses in Bern sowie der Kathedrale und Stiftsbibliothek in St. Gallen.

Die Arbeitsgruppe „Islam“ der Schweizer Bischofskonferenz besteht seit 2001. Vorsitzender der Arbeitsgruppe ist Weihbischof Alain de Raemy. Die Arbeitsgruppe steht schon seit längerer Zeit in Kontakt mit der staatlichen iranischen „Organisation für islamische Kultur und Beziehungen“ (ICRO). Es ist bereits die fünfte Begegnung der beiden Gruppen seit 2005. Ziel der Gespräche sei der Austausch über theologische und gesellschaftliche Grundfragen und die Förderung des interkulturellen und interreligiösen Dialogs.