Nach Angaben von „Kathpress“ wird das arabische Schriftzeichen für den Laut „n“ („Nun“) von einem Verfolgungs- immer mehr zu einem Solidaritätszeichen: Im Social-Network verbreite sich das für Christen verwendete Symbol, das aussieht wie ein gegen oben halb offenes O mit einem Punkt darüber, derzeit mit enormer Geschwindigkeit. Im Irak wurde dieses Zeichen in den vergangenen Wochen von der Terrorgruppe „IS“ verwendet, um die Häuser von Christen zu kennzeichnen und sie zugleich für das ausgerufene Kalifat zu beanspruchen.
Laut „Kathpress“ habe der deutsche Theologe und Islamwissenschaftler P. Christian W. Troll SJ gegenüber „Radio Vatikan“ erklärt, dass das arabische „Nun“ für den ersten Buchstaben des Wortes „Nazara“ stehe – die arabische und auch im Koran vorkommende Bezeichnung für Christen. Es sei ein „Zeichen, dass für Unheil steht, eine Kategorisierung, die in roter und schwarzer Farbe auch auf den Häusern in Mosul zurückgeblieben ist“ und die christliche Minderheit im Irak zur Flucht zwingt.

Nach der weltweiten Empörung über die Verfolgung der Christen in einem ihrer ältesten Verbreitungsgebiete sei das Symbol in der virtuellen Welt nunmehr zu einem Zeichen der Solidarität geworden. Immer mehr Menschen auf Twitter und Facebook tauschten ihr eigenes Profilbild mit dem Bild des arabischen Buchstabens oder verbreiten Fotos, auf denen sie selbst mit dem Zeichen zu sehen sind, wies Troll hin.

Den Jesuiten erinnert das Zeichen auch an die Behandlung von Minderheiten im christlichen Mittelalter. „Man merkt, dass hier eigentlich Mentalitäten verschiedener Jahrhunderte zeitgleich zusammenkommen – das macht sehr betroffen.“

Unter dem Hashtag „#WeAreN“ (Wir sind N – also Christen) werden täglich via Twitter weltweit Solidaritätsmeldungen für die vertriebenen Christen, z.B. auch vom Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, verbreitet, wies „Radio Vatikan“ hin. Auch viele Muslime sind Teil der Kampagne: Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung auf der Website des Vatikansenders stammten 18 Prozent der 55‘000 verbreiteten Hahstags aus Saudi Arabien, auch viele muslimische Journalisten setzten sich im Internet für die Verbreitung ein, so „Kathpress“.

Quelle: APD