Künftig sollen islamische Imame an Schweizer Universitäten und Hochschulen ausgebildet werden. Zu diesem Beschluss sind Vertreter von Hochschulen, Bundesverwaltung und muslimischen Gemeinschaften an einer Tagung am 14. März 2013 in Bern gekommen. Bereits seit Ende 2010 befasst sich eine zehnköpfige Arbeitsgruppe im Auftrag des Bundes mit der Frage. Gegenüber Schweizer Medien erklärte Antonio Loprieno, Verantwortlicher dieser Arbeitsgruppe und Präsident der Rektorenkonferenz Schweizer Universitäten (CRUS), dass konkrete Strukturen einer Imam-Ausbildung nun ausgearbeitet sollen. In der Vergangenheit wurden in der Schweiz schon verschiedene Initiativen ergriffen, eine Imam-Ausbildung anzubieten. In den letzten Jahren sind ähnliche Initiativen in mehreren Kantonen entstanden. Selbst im katholisch geprägten Kanton Freiburg gab es im Jahr 2009 den Versuch, ein Ausbildungsprogramm für muslimische Imame aufzugleisen. Wegen geringer Teilnehmerzahl wurde das Projekt jedoch gestoppt. Nur neun Studenten haben sich damals angemeldet. Verlangt war jedoch ein Minimum von zwölf Teilnehmern. Geplant waren ein Jahr Studiendauer und ein Zertifikat zum Abschluss. Der Orientalist und Islamexperte Heinz Gstrein wies gegenüber Zukunft CH auf die Gefahren einer solchen Ausbildung hin: „Die Ausbildung von Imamen an Schweizer Universitäten ist kein Allheilmittel zur Verhinderung von Hasspredigern, wie die Erfahrungen in Nachbarländern wie z.B. Österreich zeigen. Vielmehr besteht Gefahr, dass sich die Sendboten eines radikalen Islams mit schweizerischen akademischen Titeln schmücken.“