Die Anwendung der Scharia (islamisches Gesetz) durch einen Teil der britischen Gerichte schafft eine Reihe ernster Konsequenzen. Als Folge des British Arbitration Act von 1996 entstanden muslimische Schiedsgerichte in London, Birmingham, Nuneaton und Manchester. Zwei weitere solche Gerichte sind für Glasgow und Edinburg geplant. Den Urteilen der Gerichte, die Fragen familiärer und privater Natur betreffen, muss Folge geleistet werden, wenn beide Parteien ihre Autorität anerkennen. Fraglich ist jedoch, ob unterdrückte Frauen oder enterbte Töchter wirklich die Freiheit haben, die Entscheidungen dieser islamischen Schiedsgerichte zurückzuweisen, wohl wissend, mit welchen Repressalien sie zu rechnen haben, wenn sie sich nicht an die Regeln ihrer Religionsgemeinschaft halten.
Die Unvereinbarkeit zwischen muslimischem und britischem Recht hat sich bei verschiedenen Gelegenheiten gezeigt. In sechs Fällen von familiärer Gewalt verpflichteten die Richter die Ehegatten zu Massnahmen gegen ihre Frauen und wiesen sie an, sich an die „Ältesten“ der Gemeinschaft (Imame) zu wenden. Die misshandelten Frauen zogen daraufhin ihre Anzeigen zurück und die Polizei stellte die Untersuchungen ein.

Misshandlungen dieser Art werden jedoch vom britischen Gesetz als krimineller und nicht familiärer Natur betrachtet. Daraus entsteht nun der Anspruch, die Rechtssprechung dieser Schiedsgerichte auszudehnen auf Fälle, die bisher nicht in ihre Kompetenz fallen. Die Muslime fordern allgemeinverbindliche Gerichte mit einer Rechtssprechung, die alle Lebensbereiche betrifft und sich nicht nur auf Muslime beschränkt.

Parallel zu diesem beunruhigenden Vormarsch der Scharia in den Gerichten handelt der erobernde Islam immer offener. Eine islamische Gruppe (islam4uk), die offiziell in Grossbritannien verboten ist, rekrutiert per Internet Jugendliche für den Dschihad in London. Obschon die Gruppe unter die Anti-Terror-Gesetze fällt, die nach den Bomben-Angriffen auf die Londoner Untergrundbahn im Jahr 2005 in Kraft gesetzt wurden, ist die islamische Gruppe wieder aktiv unter der Führung von Bakri Mohammed und dem Abgeordneten Anjem Choudary, beide „flüchtig“ im Libanon. In einem durch die BBC verbreiteten Interview erklärt einer der Aktivisten dieser Gruppe: „Jetzt werden wir mit euch nicht mehr im Frieden leben.“

Quelle: (Correspondenza Romana No. 1072 vom 20.12.08)
Übersetzung: Zukunft CH