Eine neue psycholinguistische Untersuchung der Universitäten Würzburg und Kassel bestätigt: Das Gendersternchen führt keinesfalls zur Gleichberechtigung der Geschlechter. Während das sogenannte „generische Maskulinum“ eine erhöhte Wahrnehmung von Männern bewirkt, so hebt das Gendersternchen primär Frauen hervor. Dies gab die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in einer Medienmitteilung vom 16. März 2022 bekannt.

Im Rahmen der Studie wurden 600 Probandinnen und Probanden jeweils Sätze mit drei verschiedenen Genderformen vorgelegt. Mal war von „Autor*innen“ die Rede, mal von „Autoren“ und schliesslich von „Autorinnen oder Autoren“. Das Ergebnis zeigte, dass das geschriebene Gendersternchen keineswegs dazu führt, dass Männer und Frauen vergleichbar stark wahrgenommen werden. Vielmehr würden Lesende in diesem Fall häufiger an Frauen als an Männer denken.

Aus diesem Grund empfiehlt die Gesellschaft für deutsche Sprache in ihren Leitlinien zu den Möglichkeiten des Genderings die Verwendung von Doppelformen, d h. die Nutzung weiblicher und männlicher Formen. Eine gleich starke Vorstellung von Frauen und Männern könne erzeugt werden, wenn weibliche und männliche Formen nebeneinander gebraucht werden (Paarformel bzw. Doppelnennung).