Die Strassburger grüne Stadtregierung hat die Notbremse für die Bauförderung von mehr als 2,5 Millionen Euro der grössten türkischen Moschee Europas ausserhalb der Türkei gezogen. Druck kam vom französischen Innenminister Gérald Darmanin. Dies berichten die Elsässische Neueste Nachrichten (Les Dernières Nouvelles d’Alsace) vom 16. April 2021. Bei besagter Moschee handelt es sich um die „Grande Mosquée Eyyûb Sultan Strasbourg“ der islamischen Gemeinschaft Millî Görüş. Darmanin bat die örtliche Präfektur, Klage gegen den Beschluss über die Subvention vor dem Verwaltungsgericht einzureichen. „Das grüne Rathaus von Strassburg finanziert eine Moschee, die von einem Verband unterstützt wird, der sich weigerte, die Charta der Prinzipien des Islam in Frankreich zu unterzeichnen und der einen politischen Islam verteidigt“, machte der Innenminister auf Twitter klar. In der Folge zogen die Bauleiter der Moschee am 15. April ihren Antrag auf kommunale Subventionen zurück.

Die Baukosten werden auf 32 Millionen Euro veranschlagt, die Moschee soll nach der Fertigstellung Platz für 3500 Personen bieten. Daneben soll der Komplex diverse Konferenzräume, Klassenzimmer für Islamunterricht, ein Islam-Institut, eine Grund- und Sekundarschule, eine Bibliothek und diverse Geschäfte beinhalten. Während in Deutschland Millî Görüş immer wieder vom Verfassungsschutz beobachtet wird, propagiert die Organisation in Frankreich den türkischen Präsidenten Erdogan und wirft der französischen Regierung Islamophobie vor. Die Hälfte der 300 ausländischen Imame in Frankreich stammt aus der Türkei. Von diesen 150 haben 100 den Status türkischer Beamter, die Erdogan unterstehen.