Der Schweizerische Bauernverband will in Zukunft vermehrt Flüchtlinge in der Landwirtschaft beschäftigen. Dafür hat der Verband zusammen mit dem Bundesamt für Migration ein dreijähriges Pilotprojekt geschaffen. Die Schweizerische Evangelische Allianz in der Deutsch- und Westschweiz (SEA.RES) begrüsst diesen Entscheid, teilt sie nun in einer Medienmitteilung vom 27. Mai 2015 mit. Sie empfiehlt anderen Arbeitgeberverbänden diesem Beispiel zu folgen.
90 Prozent der provisorisch aufgenommenen Personen (mit Aufenthaltsgenehmigung F) bleiben dauerhaft in der Schweiz. Um hier arbeiten zu können, brauchen sie eine Genehmigung vom kantonalen Arbeitsamt. Diese muss vom zukünftigen Arbeitgeber beantragt werden. Diese administrative Hürde und der provisorische Charakter der Aufnahme schränken den Zugang zum Arbeitsmarkt stark ein. Als Folge davon sind die Migranten mehrere Jahre von der Sozialhilfe abhängig. Die SEA.RES ist der Ansicht, dass solche Hürden zum Arbeitsmarkt beseitigt werden sollen. Ebenso sollen die Integrationsmassnahmen durch berufliche Ausbildung und durch Sprachkurse gesamtschweizerisch ausgebaut werden. Das würde den Flüchtlingen ermöglichen, von der Sozialhilfe unabhängig zu werden, ihre physische und psychische Gesundheit zu verbessern und ihre Würde und ihr Selbstvertrauen zu stärken.

Diese Integrationsmassnahmen würden der öffentlichen Hand auch finanzielle Vorteile bringen, sowohl in der Sozialhilfe als auch in der Krankenversicherung. Die Schweizerische Evangelische Allianz ist überzeugt, dass die Massnahmen keinen Anziehungseffekt auf Wirtschaftsflüchtlinge haben. Ein grosser Teil der Flüchtlinge hätte eine gute berufliche Bildung, was auch den Unternehmen in unserem Land zugutekäme.

Die Schweizerische Evangelische Allianz erinnert daran, dass die meisten Flüchtlinge nicht aus wirtschaftlichen Gründen hier sind, sondern um Schutz für ihr Leben zu suchen, den sie in ihren Herkunftsländern wegen der dort herrschenden Kriege nicht mehr haben, beispielsweise in Syrien. Die christlichen Werte, welche der Schweiz ihre humanitäre Berufung gegeben haben, müssen auch heute wirksam sein.