Sie verteilen den Koran massenhaft in der Fussgängerzone. Die Radikalen unter ihnen gehen auf Demos gegen Mohammed-Karikaturen mit Gewalt auf Polizisten los. In diesen Tagen lernt die Öffentlichkeit extrem fundamentalistische Muslime kennen, die den Sicherheitsbehörden schon lange Sorgen bereiten: sogenannte Salafisten. Sie stehen für einen Ur-Islam, den viele von ihnen hier in Europa durchsetzen wollen. Für sie steht der Koran über den deutschen Gesetzen. Den Propheten Mohammed gilt es zu verteidigen.
Ihr bizarres Weltbild von Himmel und Hölle, Gläubigen und Ungläubigen predigen sie in Moscheen und verbreiten es im Internet. Sie verführen damit junge Menschen, die auf der Suche nach Orientierung sind. Wie aber gelingt ihnen das? Und was sind die Folgen? Der Film erzählt die Geschichte von Jugendlichen, die in die salafistische Szene abgerutscht sind. Von jungen Männern, die radikalisiert wurden, die sogar in den Heiligen Krieg zogen, wo sie ihr Leben liessen. Von Eltern und Familien, die um ihre Söhne, Töchter und Geschwister bangen. Von Insidern, die Indoktrinierung durch Salafisten hautnah erlebt haben. Von Hasspredigern, die von Moschee zu Moschee ziehen. Und von Menschen, die aufklären wollen und vor einer Radikalisierungswelle junger Muslime warnen.

Die Autoren Eric Beres und Fritz Schmaldienst haben monatelang recherchiert und zeichnen ein erschreckendes Bild: Die salafistische Szene hat Zulauf. Ihre Führungsfiguren nehmen für sich in Anspruch, den „wahren Islam“ zu verkünden und bieten einfache Antworten in schwierigen Lebensfragen. Wer sich ihnen zuwendet, erfährt scheinbar Geborgenheit. Und landet am Ende in einer Gemeinschaft, für die vor allem eines zählt: das, was Allah befiehlt.

Sendetermin: „Im Netz von Salafisten: Wie radikale Muslime junge Menschen verführen“:
Auf Phoenix, Donnerstag, 18. Oktober 2012, 19.15 Uhr