Die Evangelische Volkspartei (EVP) hält am „E“ für „evangelisch“ in ihrem Parteinamen fest. Die Bekenntnistreue ist für die Parteiführung Erfolgsrezept, nicht Pferdefuss. Im Gegensatz zur CVP: Die Christlichdemokratische Volkspartei der Schweiz will sich in „Die Mitte“ umbenennen, um neue Wähler zu erreichen. Davon hält man bei der EVP nichts. „Wir sind seit hundert Jahren erfolgreich, gerade weil wir das E in unserem Namen haben“, sagt Parteipräsidentin Marianne Streiff im Oktober 2020 gegenüber dem Magazin „bref “. Sie ist überzeugt, dass die EVP durch eine Entchristlichung ihres Namens mehr Wähler verlieren als gewinnen würde. Noch deutlicher wird Lutz Fischer-Lamprecht, reformierter Pfarrer und EVP-Grossrat im Aargau: „Wir haben das Christsein in der DNA. Uns ist absolut bewusst, dass wir dadurch nicht für alle wählbar sind.“ Welche Strategie – die der (Noch-)CVP oder der EVP – die bessere ist, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.