In ihrer Empfehlung 1162 (1991) 1 möchte die Parlamentarische Versammlung des Europäischen Rats ein positives Bild des Islams fördern, der „Einfluss auf die europäische Zivilisation“ gehabt habe. In der Empfehlung wird erläutert, dass „der Islam unter dem deformierten Image gelitten hat und immer noch leidet, das man ihm z.B. durch feindliche oder einseitige stereotypische Äusserungen zuschreibt. Die Europäer sind sich zu wenig des Wertes seiner vergangenen wie auch der gegenwärtigen positiven Rolle bewusst, die er in unserer Gesellschaft spielen kann. Die historischen Irrtümer, der selektive Umgang im Schulunterricht und die einseitige Präsentation – typisch für die Medien – sind für diese Situation verantwortlich“.
Der Europäische Rat stellt weiterhin fest, dass der islamische Fundamentalismus „nicht den Islam in seiner Gesamtheit“ repräsentiere und dass „die Intoleranz und das Misstrauen sich leider auf beiden Seiten zeigen, auf der islamischen und der nichtislamischen“. Anschliessend führt der Rat eine Reihe praktischer Vorschläge an, um ein genaues Verständnis seitens der Europäer für den Islam herzustellen: objektive Präsentation des Islams in den Schulbüchern, das Arabische als lebende Sprache in den europäischen Schulen, Lehrstühle für Islam und arabische Sprache an der Universität, vergleichende Theologiekurse, Schaffung einer euro-arabischen Universität unter dem Namen „Averroès“, Förderung der islamischen Literatur, kultureller Austausch, Ausstellungen, Konferenzen, „Verschwisterung von europäischen und islamischen Städten“ usw.

Der Europäische Rat, in Übereinstimmung mit manchen politischen und nichtrepräsentativen Organismen, sieht als Ausgangspunkt, dass es einen toleranten, offenen Islam gäbe, der die Freiheit der anderen respektiere. Der Rat beginnt also nun daher, das Bild des Islams zu verwestlichen, um anschliessend alle möglichen Annäherungen zu rechtfertigen und wundert sich, dass solche Annäherungen nicht schon früher stattgefunden hätten. Die Widerlegung durch die Geschichte, die grundsätzlichen Texte des Islams und das Vorbild durch seinen Gründer berücksichtigt der Rat allerdings nicht. Jeder objektive Beobachter muss daraus schliessen, dass es eine unerbittliche Gegnerschaft zwischen dem Islam (dem vergangenen und gegenwärtigen) und der westlichen Zivilisation (der christlichen und auch säkularisierten) gibt. Das ist eine unbestreitbare Tatsache, die die bekanntesten gegenwärtigen Spezialisten des Islams wie Anne-Marie Delcambre, Robert Spencer und Sylvain Gouguenheim aufzeigen, welche aber hartnäckig zurückgewiesen wird durch die Vorkämpfer eines politisch korrekten, aber unrealen Islam zu politischen und ökonomischen Zwecken. (C. B. C.)

Quelle: Correspondance européenne 189/04 vom 30. September 2008
Übersetzung: Zukunft CH