Christoph Türcke ist Philosoph und besinnt sich gerne auf die Natur. Dass wir die Natur zunehmend nach Belieben zurechtbiegen wollen, sieht der emeritierte Professor kritisch und prangert den „Machbarkeitswahn“ an. Dieser spiegele sich auch in der ganzen Gender-Debatte wider.

Ein Kommentar von Manuel Greminger

Gegenüber der Onlineplattform „Spektrum.de“ vom 11. Mai 2021 betont Türcke vehement die biologischen Fakten der Zweigeschlechtlichkeit, die sich über Millionen Jahre als Erfolgsmodell profiliert haben. Bezüglich der Transfrage schreibt er treffend, dass wir vom „Ich denke, also bin ich“- zum „Ich fühle, also bin ich“-Zeitalter gekommen sind.

Türcke erlebte bereits heftige Kritik zum Thema. Nach der Veröffentlichung seines Buches „Natur und Gender“, welches am 27. Januar erschien, folgte ein Shitstorm in den sozialen Medien. Türcke wurde Transfeindlichkeit vorgeworfen. Kurze Zeit später erschien eine Entschuldigung vom C.H.Beck Verlag, in der stand, Christoph Türcke behaupte an keiner Stelle die Unnatürlichkeit von Geschlechtsumwandlungen. Eine nicht ganz verständliche Aussage, angesichts der oben genannten Statements. Denn diese sprechen ein inzwischen verbreitetes Problem an.

So ist es erschreckend, wie viele Kinder und Jugendliche sich in den letzten Jahren als „trans‟ fühlen und sich sogar einer Hormonbehandlung oder Operation unterziehen wollen. Gerade Kinder sollten jedoch in ihrem Alter von elterlicher Seite Beistand in ihren Lebensfragen bekommen. Denn Kinder sind mit der Frage, ob sie im richtigen Körper geboren sind, schlichtweg überfordert und benötigen bei der Annahme ihres Körpers Unterstützung. Will man einfach die Natur nach Belieben und dem punktuellen Fühlen zurechtbiegen, rächt sich das meist später. Beispiele dafür finden sich inzwischen vermehrt (s. z.B. Lebenslüge Transgender ).