Mehr Profil, weniger Zweckpragmatismus, mehr Basisdemokratie, Freiheit, Selbstverantwortung, Gerechtigkeit und Solidarität: So lauten die Schlussparolen der Christdemokratischen Volkspartei an ihrem Parteitag vom 24. April in Chur. Konkret heisst das: Eine Mehrheit der CVP-Basis hat sich gegen einkommensabhängige Krankenkassenprämien, für die Ausweisung von straffälligen Asylanten und gegen die Adoption von Kindern durch homosexuelle Paare ausgesprochen. Einerseits wolle die Partei den jüngsten Wählerabfluss nicht durch die Aufgabe des berühmten „C“ in ihrem Namen stoppen aber andererseits sei man auch keine Partei der Kirche oder Gottes mehr, hielten die führenden CVP-Strategen fest. Gewisse christliche Werte wie Ethik oder Humanität gehörten weiterhin zum Fundament ihrer Politik, die Gesamtbreite christlicher Verkündigung lehnt ein Grossteil der Mitgliederbasis jedoch ab.
Quelle: NZZ am Sonntag, 25.4.2010