Unter dem Titel „Gemeinsam die Einwanderungsgesellschaft gestalten“ hat die Fachkommission Integrationsfähigkeit der deutschen Bundesregierung nach zweijähriger Arbeit einen rund 280 Seiten umfassenden Bericht am 20. Januar 2021 an Bundeskanzlerin Angela Merkel übergeben. Das berichtet die Bundesregierung auf ihrer Webseite. Demnach empfiehlt die Expertenkommission, den Begriff „Migrationshintergrund“ künftig nicht mehr zu verwenden und macht Alternativvorschläge. Anstelle von „Menschen mit Migrationshintergrund“ „Eingewanderte und ihre Nachkommen.“ Auch für Flüchtlinge empfiehlt sie eine Änderung; sie hält „Schutzsuchende“ für passender.“

Es brauche ein neues Verständnis von Deutschsein, sagte Annette Widmann-Mauz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. „Ein Deutschsein, das Vielfalt und Einwanderungsgeschichte akzeptiert, aber gemeinsame Regeln und Werte respektiert. Dazu gehören das Grundgesetz, die Werte, Einigkeit und Recht und Freiheit“, so Widmann-Mauz. Zudem müsse mehr dafür geworben werden, dass sich mehr Menschen einbürgern lassen. Ziel der Kommission ist es, die wirtschaftlichen, arbeitsmarktpolitischen, gesellschaftlichen und demografischen Rahmenbedingungen für Integration zu beschreiben und Vorschläge für Standards zu machen, wie diese verbessert werden können. Die Fachkommission ist der Auffassung, dass der Anteil der Eingewanderten und ihrer Nachkommen an der Bevölkerung in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten weiter steigen werde. Derzeit leben in Deutschland 21 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund.