„Paix Liturgique“ hat Harris Interactive beauftragt, eine Umfrage zum Besuch der Messe durchzuführen, wie sie bereits in Frankreich und Italien stattgefunden hat. Die Befragung, die vom 18. bis 25. Februar 2010 erfolgte, wurde bei 2611 in Deutschland lebenden Personen (Mindestalter: 18 Jahre) durchgeführt. Die Fragen richteten sich nur an Deutsche, die sich als Katholiken betrachten. Die Ergebnisse:
• Auf die Frage „Besuchen Sie die Messe?“ antworteten 5,9 % jede Woche, 4,1 % einmal pro Monat, 18,9 % bei grossen Festen, 42,3 % gelegentlich (Hochzeiten etc.) und 28,8 % nie.
• Papst Benedikt XVI. verkündete im Juli 2007, dass die Messe entweder in der modernen „üblichen“ Form (auch Messe gemäss Paul VI genannt) stattfinden kann, und zwar in deutscher Sprache, mit dem Priester zugewandt zu den Gläubigen, wobei stehend kommuniziert wird, oder in der traditionellen Form, bezeichnet als „ausserordentlich“ oder „gemäss Johannes XXIII“, in lateinisch oder gregorianisch, mit dem Priester gegen den Hochaltar gewandt und mit der Kommunion, die kniend entgegengenommen wird. Auf die Frage, ob die Teilnehmer der Umfrage das wussten, antworteten 43,1 % mit Ja und 56,9 % mit Nein.
• Auf die Frage „Wenn die Messe lateinisch oder gregorianisch in der ausserordentlichen Form in Ihrer Pfarrei zelebriert würde, ohne gleichzeitig die normale Form in Deutsch aufzugeben, würden Sie daran teilnehmen?“ antworteten 25 % der Praktizierenden mit Ja, 19 % würden einmal pro Monat teilnehmen, 9 % bei grossen Festen, 40 % gelegentlich und 7 % nie.

Gemäss „Paix Liturgique“ zeigt diese Befragung klar, was bereits allgemein bekannt ist: In Deutschland ist der Anteil der Katholiken, die die ausserordentliche Form des römischen Ritus bevorzugen würden, beträchtlich. Die Nachfrage nach diesem Ritus wird weitgehend jedoch nicht befriedigt: 25 % der Praktizierenden, also ein Viertel, würden jeden Sonntag der traditionellen Messe beiwohnen, wenn sie in ihrer Pfarrei zelebriert würde, und 19 % würden das einmal im Monat tun: also insgesamt 44 %. Man stellt überall auf der Welt das Gleiche fest: Während die ausserordentliche Form der Messe nur einen minimen Teil der Messfeiern ausmacht, würden ein gutes Drittel der praktizierenden Katholiken dieser Form der Messe beiwohnen. Das zeigen alle Untersuchungen weltweit (Deutschland, Frankreich, Italien und die Vereinigten Staaten) im Zeitraum von 2001 bis 2010.

Quelle: Correspondance européenne 217/07
Übersetzung: Zukunft CH