Fast jeder zweite Deutsche ist der Meinung, dass die CDU dem „C“ nicht mehr gerecht wird, wie eine im Juli 2020 publizierte Tagespost-Umfrage ergibt. Am kritischsten sehen AfD-Anhänger die Partei.

45,5 Prozent der Deutschen finden, dass die CDU dem „C“ (Christlich) im Namen nicht mehr gerecht wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. Zur 20,5 Prozent sind gegenteiliger Ansicht. 23 Prozent wissen die Lage nicht zu beurteilen. Im Osten stimmten 50 Prozent der Befragten der Aussage zu, im Westen 44 Prozent.

Der Umfrage zufolge vermissen 42 Prozent der Katholiken das Christliche innerhalb der CDU, während 28 Prozent mit dem gegenwärtigen Kurs unter christlichen Gesichtspunkten zufrieden sind. Unter Protestanten sind 44,5 Prozent der Meinung, die CDU werde dem „C“ nicht mehr gerecht; 27 Prozent behaupten das Gegenteil. Am unzufriedensten unter konfessionellen Teilnehmern der Umfrage scheinen Freikirchler zu sein: Von ihnen sehen 56 Prozent die CDU nicht mehr als christliche Partei. Nur 17 Prozent sind gegenteiliger Ansicht.

Die Erhebung, für die 2’051 erwachsene Personen im Zeitraum zwischen dem 10. und dem 13. Juli befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Partei-Affinität auf. Union-Wähler selbst sind zu 24 Prozent der Meinung, ihrer Partei fehle das Christliche. Jeder Zweite 51 Prozent ist gegenteiliger Ansicht. Am häufigstenvermissen Wähler der AfD (71 Prozent) das Christliche in der CDU, gefolgt von der Linken (67 Prozent) und der SPD (65 Prozent) sowie den Grünen (61 Grünen). Bei FDP-Wählern beträgt der Wert 42 Prozent.

Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautete: „Die CDU wird dem C (Christlich) im Namen nicht mehr gerecht.“