Das Internetportal „Statista“ veröffentlichte eine Auflistung, die sich mit den parteipolitischen Vorlieben speziell der Politik-Journalisten in Deutschland befasst. Was z.B. ein Sportreporter politisch denkt, interessiert weniger, da dies mit seiner Berichterstattung nichts zu tun hat.

Von Felizitas Küble

36,1 % der befragten Politik-Journalisten behaupten demnach, keiner Partei nahezustehen. 26,9 % stimmen für die Grünen. 15,5% nannten die SPD, 4,2% die Linkspartei – und 9% die CDU sowie 7,4% die FDP. Daraus ergibt sich eine klare rot-grüne Überlegenheit bei den politisch publizierenden Journalisten, denn die Unionsparteien kommen zusammen mit der FDP nur auf 16,4% – und befinden sich damit weit unter dem Ergebnis, das diese drei bürgerlichen Parteien bei Bundestagswahlen erhalten.

Wobei einschränkend gilt, dass die FDP einen linksliberalen Flügel besitzt, so dass sich unter dem FDP-Dach durchaus auch linkes Gedankengut befindet. Somit sind die insgesamt 16,4% (CDU/CSU und FDP) für „nicht-linken“ Journalismus schon hoch angesetzt. Allein die Zahl für die Grünen ist mit 26,9% fast doppelt so hoch wie für Union und Liberale zusammen; dazu kommen die Anhänger von SPD und Linkspartei. (Bei der Bundestagswahl erhielten allein die Unionsparteien dreimal mehr Stimmen als die Grünen.)

Diese Statistik zeigt die tiefe Kluft zwischen dem Volk auf der einen Seite und Politik-Journalisten auf der anderen Seite. Das Ergebnis überrascht freilich nicht, sondern wird seit Jahrzehnten von ähnlichen Umfragen und Untersuchungen bestätigt.

Von Prof. Mathias Kepplinger, Kommunikationsexperte an der Universität Mainz, gibt es z.B. eine Journalisten-Studie aus dem Jahr 2006 („Die Souffleure der Mediengesellschaft“, Universitätsverlag Konstanz), die zu ähnlichen Resultaten gelangt: Dort sind es 36% für die Grünen, 25% SPD, 1% Linkspartei –  und nur 11% CDU/CSU, 6% FDP.

Der „Spiegel“ (selber links) stellte bereits am 18.4.2013 in seinem Online-Portal die Frage, warum so viele Journalisten hierzulande politisch links orientiert sind. In dem Artikel heisst es wörtlich: „Nach einer der grössten Studien zum Thema, 2005 durchgeführt vom Hamburger Institut für Journalistik unter 1500 Journalisten aller Gattungen, verteilt sich die politische Sympathie der im Meinungsgeschäft Tätigen wie folgt: Grüne: 35,5 Prozent, SPD: 26 Prozent, CDU: 8,7 Prozent, FDP: 6,3 Prozent Sonstige: 4, keine Partei: 19,6 Prozent. Dem bürgerlichen Lager neigen also gerade mal 15 Prozent der in Deutschland arbeitenden Journalisten zu.“

Womit alles gesagt ist.

 

Quelle: Kultur und Medien Online