Bezugnehmend auf den Doppelmord in Pfäffikon, begangen von einem Kosovaren Mitte August 2011 an seiner Frau und einer Sozialamtsleiterin, erklärte die Präsidentin des Forums für einen fortschrittlichen Islam FFI, Frau Saïda Keller-Messahli, Zukunft CH gegenüber: „Mich hat die Nachricht schockiert und an andere solche Tragödien, die unlängst in der Schweiz stattgefunden haben, erinnert. Dieser Doppelmord hat mit kulturell geprägten Bildern im Kopf des Täters zu tun, wie eine ‚gute‘ Muslimin zu sein hat. Er ist ein „Ehrenmord“ insofern, als es dem Täter um seine „Ehre“ als ‚Mann‘ und ‚Muslim‘ ging. Dagegen kann man nur Aufklärungsarbeit leisten“. Das FFI fordere seit Jahren, dass die Menschenrechte immer höher gestellt würden als jede religiöse Praxis oder Vorstellung, die gegen die Menschenrechte verstosse. Auch solle das Thema Menschenrechte als obligatorischer Kurs neben Deutsch im Integrationsprozess einer muslimischen Familie angeboten werden, schlägt die Präsidentin des FFI vor. Nebst dem Nottelefon und den Frauenhäusern, die jeder von Gewalt bedrohten Frau zur Verfügung stünden, gäbe es auch diverse Frauenorganisationen und interkulturelle Beratungsstellen. Ebenso berate und begleite auch das FFI entsprechende Personen, die sich an sie wenden würden, was immer wieder vorkomme. Nicht nur die Schweiz, auch andere europäische Länder haben sich mit dem Thema „Ehrenmorde“ zu befassen. Nur wenige führen darüber Statistiken. So veröffentlichte etwa das Bundeskriminalamt Deutschland eine 200-seitige Dokumentation „Ehrenmorde in Deutschland 1996-2005“, welche 109 Opfer ermittelte (www.luchterhand-fachverlag.de). Die tragischen Geschichten und Hintergründe von Ehrenmord-Opfern finden sich ausserdem auf einer Homepage der Verlagsgruppe „Random House“ unter:
www.ehrenmord.de