„Wir im Westen sind dabei, die Orientierung zu verlieren“, ist Stefan Felber überzeugt. Er ist Dozent für das Alte Testament auf St. Chrischona und Gastdozent an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule (STH) Basel.

Buchrezension von Pfr. Michael Freiburghaus

Mit seinem neuen Buch zu den Zehn Geboten gibt er Gegensteuer gegen die Orientierungslosigkeit, indem er erklärt, dass der biblische Bundesgott sowohl unser Schöpfer als auch unser Erlöser ist: „Er gibt diese wenigen Gebote, weil er uns liebt. Und er will, dass auch unsere Liebe zu ihm an diesen wenigen Geboten erkennbar ist“ (S. 45). Jedes der Zehn Gebote erhält je ein Kapitel. Der mündliche Predigtstil wurde bewusst beibehalten, was den ganzen Predigtband gut lesbar macht. Felber folgt der Regel der Reformatoren, dass die Bibel sich selbst auslegt: Jede Predigt ist gespickt mit weiteren Bibeltexten. Kritik übt er an der 1968er Kulturrevolution und der Genderideologie: „Die immer weitergehenden Forderungen nach Antidiskriminierungen und genderideologischen Sprachregelungen usw. zeigen, dass das Verwerfen des göttlichen Gesetzes durch eine Sünd-Flut menschlicher und teuflischer Gesetze ersetzt, kompensiert werden muss, die aber niemals Frieden und Ausgleich bringen werden“ (S. 31). Humorvolle Bezüge zu Spielfilmen bieten eine willkommene Auflockerung zur sonst ernsten Thematik. Die Zehn Gebote aus dem kleinen Katechismus Luthers und eine Tabelle mit aktuellen Herausforderungen runden das Buch ab. Felbers tiefe Liebe zu Jesus und zur Bibel sind deutlich spürbar. Ein lesenswertes Buch, das die bleibende Bedeutung des Dekaloges hervorhebt: „Christus im Evangelium vergibt dem Gläubigen nicht nur, sondern gibt den Heiligen Geist wirklich dazu, dass er nun die Zehn Gebote erfüllen soll“ (S. 37).

Der Buchautor Pfr. Dr. Stefan Felber ist Stiftungsrat von Zukunft CH. Das Gesetz der Freiheit: Elf Predigten zu den Zehn Geboten (Neuendettelsau: Freimund 2020). 172 Seiten, ISBN: 978 3 946083 47 4

Quelle: factum Magazin 4/2021