Viele Menschen haben während der Pandemie ihre Leselust neu- oder wiederentdeckt. Das wirkt sich auf den Buchhandel aus. So blieb der Umsatz der Branche im Jahr 2020 trotz der zeitweiligen Geschäftsschliessungen stabil. Die meisten Buchhändler hätten ihre Kunden auf kreativen Vertriebswegen weiterhin mit Lesefutter versorgen können und die Leselust der Deutschen sei stabil, heisst es in einer Mitteilung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vom 8. Juli 2021. Die meisten Händler seien verhältnismässig gut durch die Krise gekommen, aber vor allem der stationäre Buchhandel sei stark von erhöhten Prozesskosten und dem Wegfall des Filialgeschäfts betroffen. Denn während der Online-Handel um 20,9 Prozent zugenommen hat, ist der Umsatz im stationären Buchhandel um 9 Prozent gefallen. Gegenüber 2019 beläuft sich der Rückgang für das erste Halbjahr 2021 auf 22,9 Prozent.

Alexander Skipsis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, fordert nun ein entschlossenes Eingreifen der Politik. Es gehe nicht nur um die Buchhandlungen, sondern es brauche „tragfähige Konzepte“, um die deutschen Innenstädte zu revitalisieren. Hierbei könne der Buchhandel „mit seinem filigranen Netz von über 5000 Buchhandlungen (…) eine wichtige Rolle übernehmen.“ Nicht nur die Buchhandlungen hätten als Begegnungs- und Kulturorte eine wichtige gesellschaftliche Funktion, auch die Rolle der Verlage müsse gestärkt werden. Es gelte „den Wert des geistigen Eigentums und die Arbeit von Verlagen stärker anzuerkennen und ihren Beitrag für Vielfalt und Demokratie zu fördern“, so Skipsis.

Erfreulich ist derweil, dass mehr und vor allem junge Menschen häufiger zum Buch greifen. In der Gruppe der 10- bis 29-Jährigen hätten 33 Prozent häufiger gelesen.

Quelle: Verein Deutsche Sprache vom 10. Juli 2021/BR 24 vom 8 Juli 2021