Der Glaube an die Evolutions-, Ursuppen- und Urknalltheorie ist tief in das Bewusstsein der modernen Gesellschaft eingeprägt. In keinem anderen Bereich der Wissenschaften werden kritische Stimmen so vehement attackiert wie auf diesem Gebiet. Wer Charles Darwins Lehre von der Abstammung der Arten infrage stellt, wird aus der Debatte um den Ursprung des irdischen Lebens ausgeschlossen und nicht selten bekämpft. Pünktlich zum Darwin-Jahr hat der Verein Pro Genensis kürzlich das Buch „95 Thesen gegen die Evolution herausgegeben. Nachfolgend drei der 95 Thesen aus dem Buch aus den Bereichen chemische Evolution, Biologie, Mensch.
Vivum ex vivo

Vivum ex vivo – Leben kommt nur von Leben. Diese von Louis Pasteur formulierte Aussage steht auch heute noch in voller Übereinstimmung mit allen experimentell ermittelten Daten der leblosen (präbiotischen) Natur. Noch zu Darwins Zeiten glaubte man, dass kleine Lebewesen in Abfällen oder faulenden Lumpen spontan entstehen können. Diese Entstehung nannte man „Urzeugung“ (Abiogenese). Erst Louis Pasteur konnte beweisen, dass Bakterien nicht von selbst entstehen. Am 1. April 1864 hat Louis Pasteur vor einer grossen Versammlung von Wissenschaftlern an der Sorbonne in Paris mit Experimenten bewiesen, dass es keine Urzeugung gibt. Pasteur, der Darwins Lehre von der Abstammung der Arten ablehnte, folgerte daraus, dass Leben nur von Leben entstehen kann. Trotzdem glauben auch heute noch viele Wissenschaftler daran, dass eine Urzeugung vor einigen Milliarden Jahren auf der Urerde mit sogenannten „einfachen“ Lebewesen möglich gewesen sein soll.

Dabei muss man sich vergegenwärtigen, dass bereits der einfachste Einzeller von seiner Komplexität her mit einem Personalcomputer verglichen werden kann. Damit eine Zelle leben kann, sind Hunderte von Mechanismen und Hunderttausende korrekt vorgenommener Verknüpfungen notwendig. Wenn auch nur ein einziger Mechanismus ausfällt, stirbt die Zelle oder aber sie wird nie lebensfähig.

Der Nobelpreisträger Francis Crick sah die offensichtliche Unmöglichkeit einer zufälligen Entstehung des Lebens. Als Atheist und Evolutionist wollte er jedoch keinen Schöpfer als Urheber des Lebens annehmen und vertrat darum die Theorie, dass das irdische Leben von Ausserirdischen stammt. Allerdings wird das Problem dadurch nicht gelöst, sondern nur in den Weltraum verlagert. Der renommierte Evolutionist und Senior Writer des Scientific American, John Horgan, schreibt dazu Folgendes: „Wenn ich ein Gegner der Evolutionstheorie wäre, würde ich mich

[…] auf die Entstehung des Lebens konzentrieren. Das ist bei Weitem die schwächste Stelle im Gebäude der modernen Biologie. […] Es wimmelt nur so von exotischen Wissenschaftlern und exotischen Theorien, die nie ganz fallen gelassen oder akzeptiert werden, sondern lediglich modern oder unmodern werden“ . An einem Vortrag im CERN bei Genf (17.11.1964) bringt es der Biochemiker Ernest Kahane auf den Punkt: „Es ist absurd und absolut unsinnig zu glauben, dass eine lebendige Zelle von selbst entsteht; aber dennoch glaube ich es, denn ich kann es mir nicht anders vorstellen.“

DDT-resistente Insekten

Als Fliegen und Mücken nach einer gewissen Zeit gegen das Insektengift DDT resistent wurden, hat man darin einen Beweis für Evolution gesehen. Darauffolgende Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass es seit jeher genetische Varianten von DDT-resistenten Insekten gegeben hat. Alle heute resistenten Insekten sind Nachkommen dieser seltenen Varianten. Es ist schlicht so, dass die nicht resistenten Varianten weitgehend ausgestorben sind, während sich die resistenten weitervermehren konnten. Die resistenten Fliegen und Mücken, von denen hier die Rede ist, gehen auf seltene Genotypen zurück, die nicht Opfer des anfänglichen Massensterbens nach dem Einsatz des Giftes geworden sind. Die DDT-resistenten Formen haben schon vor dem Einsatz des Giftes gelebt .

Bei diesem Beispiel kann noch nicht einmal von Mikroevolution gesprochen werden, da keine neuen Informationen in die Gene hineingekommen sind. Es sind keine neuen Eigenschaften entstanden, sondern es ist lediglich zu einer extremen Verschiebung der Häufigkeit bestimmter Eigenschaften gekommen. Dabei ist nichts Neues entstanden. Dieses angebliche Beispiel für Evolution findet man bis heute immer noch in verschiedenen Schulbüchern , obwohl die erwähnten Zusammenhänge allgemein anerkannt sind.

Neandertaler und Australomorphe

Die Abstammung des Menschen aus affenähnlichen Vorfahren ist nach wie vor unbelegt. Von den fantasievoll gezeichneten Zwischenformen (Affe wird zum aufrecht gehenden Menschen), die uns in den Medien immer wieder präsentiert werden, wurde bis auf den heutigen Tag kein einziges unbestrittenes Exemplar gefunden. Der berühmteste Urmensch, von dem bereits zahlreiche Exemplare ausgegraben wurden, ist der Neandertaler. Der Neandertaler war aber keineswegs primitiv. Ganz im Gegenteil. Er hatte im Durchschnitt eine höhere Hirnkapazität als der moderne Mensch. Wenn auch umstritten ist, ob und wie der moderne Mensch mit dem Neandertaler verwandt sein könnte, so scheint dennoch geklärt, dass er als Bindeglied zwischen Affe und Mensch definitiv nicht infrage kommt. Die heute allgemein anerkannte Hypothese besteht darin, dass der Neandertaler, der Schimpanse und auch der moderne Mensch einen gemeinsamen Vorfahren haben. Von diesem hypothetischen Vorfahren fehlt jedoch nach wie vor jede Spur. Auch die Australomorphen scheinen nicht infrage zu kommen.

Die ausgestorbene Menschenaffengattung Australopithecus und einige ähnliche Gattungen (als „Australomorphe“ zusammengefasst) werden evolutionstheoretisch als mögliche Vorfahren des Menschen diskutiert. Alle diese Formen weisen jedoch Merkmale auf, die nicht zu einer Übergangsstellung passen. Das gilt auch für die erst in jüngerer Zeit entdeckten Gattungen Orrorin, Kenyanthropus und Sahelanthropus. Die bekannten Fossilien lassen sich nicht recht in eine widerspruchsarme Linie zum Menschen einordnen. Bei jeder Art kommen Merkmale vor, die den jeweiligen Stammbaumdarstellungen widersprechen. Die Australomorphen lassen sich weder als Bindeglieder zwischen affenähnlichen Arten und dem Neandertaler noch als Vorfahren des modernen Menschen eingliedern.

Fazit: Es genügt nicht, einzelne Merkmale hervorzuheben, die für eine Übergangsstellung von Australopithecus (oder anderen Gattungen) zwischen Menschenaffen und Menschen sprechen. Vielmehr entscheidet das gesamte Merkmalsspektrum. Denn bei der hypothetischen Makroevolution müssten nicht einzelne Merkmale, sondern ganze Arten evolvieren. Damit eine Deutung als Übergangsform plausibel wird, sollte das Merkmalsspektrum als Ganzes zumindest ungefähr zu einer Übergangsstellung passen. Bei Australopithecus ist das definitiv nicht der Fall. Aufgrund des insgesamt einzigartigen Merkmalsspektrums können die Australomorphen als eigenständiger ausgestorbener Grundtyp betrachtet werden, der nicht in einer Abstammungsbeziehung mit dem Menschen steht. Ramapithecus, der einst als erster Menschenähnlicher und früher Vorfahre des Menschen gehandelt wurde, erweist sich heute eher als ein Verwandter des asiatischen Menschenaffen Orang-Utan.

Zum Buch: 95 Thesen gegen die Evolution

Vieles zur Evolution ist im Darwin-Jahr zu hören gewesen. Doch woher kommt das Leben denn nun? Die Evolutionstheorie hat keine Erklärung dafür, wie Lebendiges aus Unbelebtem entstehen kann. Dieser Beweis- und Plausibilitätsnotstand wird in diesem Buch exemplarisch in 95 Thesen dargelegt – denn die Situation ist ähnlich wie im 16. Jh., als Martin Luther mit seinen 95 Thesen zur Diskussion über die damalige Kirchenpraxis eingeladen hat. Die Autoren wollen ebenfalls eine Diskussion anstossen und sich dafür einsetzen, dass in der Debatte um den Ursprung der Menschheit, des irdischen Lebens und des Kosmos ein freier Umgang mit wissenschaftlichen Daten, Interpretationen und weltanschaulichen Positionen möglich wird.

Pro Genesis: „95 Thesen gegen die Evolution“, 2009, 256 S., 10.00 Fr., erhältlich im Buchhandel

Zitat: „Wenn man demonstrieren könnte, dass es irgendein komplexes Organ gibt, das nicht durch eine Reihe von einander folgenden geringen Modifikationen gebildet werden konnte, würde meine Theorie absolut zusammenbrechen.“ (Charles Darwin)