Im Jahr 2022 hat die Bevölkerung ohne Religionszugehörigkeit in der Schweiz mit einem Anteil von 34 Prozent zum ersten Mal die Katholiken (32 Prozent) überholt, wie das Bundesamt für Statistik in seiner Medienmitteilung vom 26. Januar 2024 berichtet. Demnach ist sowohl die Religionsgemeinschaft der Katholiken als auch jene der Evangelisch-Reformierten (21 Prozent) in den vergangenen Jahren stetig kleiner geworden. Demgegenüber verzeichnete die Gruppe ohne Religionszugehörigkeit eine Zunahme von über 13 Prozentpunkten seit 2010. Dies zeigen die neusten Resultate zu den Religionen aus der Strukturerhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS).

In den Kantonen Basel-Stadt und Neuenburg bilden Personen ohne Religionszugehörigkeit die Mehrheit der Bevölkerung. Personen dieser Gruppe sind durchschnittlich eher jung, unter den 25- bis 34-Jährigen lag ihr Anteil im Jahr 2022 bei 42 Prozent.

Seit 50 Jahren kontinuierliche Abnahme der Religionszugehörigkeit

In den vergangenen 50 Jahren hat der Anteil der Bevölkerung ohne Religionszugehörigkeit in der Schweiz kontinuierlich zugenommen. Während 1970 nur 1 Prozent keine Religionszugehörigkeit hatte, wuchs dieser Anteil bis zur Jahrtausendwende auf 11 Prozent. Bis 2010 fand eine knappe Verdoppelung auf 20 Prozent statt und 2022 gehörte mit 34 Prozent bereits über ein Drittel der Bevölkerung ab 15 Jahren keiner Religionsgemeinschaft mehr an.

Damit ist dies erstmals die grösste Gruppe in der Schweiz, welche anteilsmässig die Katholiken überholt. Mit 32 Prozent bilden diese neu die zweitgrösste Gruppe vor den Angehörigen der evangelisch-reformierten Landeskirche (21 Prozent) und anderen Religionsgemeinschaften (13 Prozent). Dabei handelt es sich hauptsächlich um andere christliche sowie islamische Glaubensgemeinschaften (je 6 Prozent).

Trends nach Wohnregion, Alter und Geschlecht

Generell ist die Bevölkerung ohne Religionszugehörigkeit in ländlichen Gebieten der Schweiz weniger stark vertreten als im städtischen Raum (28 Prozent gegenüber 36 Prozent). Die Bevölkerung ohne Religionszugehörigkeit ist jünger als die übrige Bevölkerung. Anteilsmässig am stärksten vertreten sind Personen ohne Religionszugehörigkeit in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen (42 Prozent). Insgesamt gehören mehr Männer keiner Religion an als Frauen (36 Prozent gegenüber 31 Prozent).

Quelle: ADP