An mehr als 350 Schulen in Bayern soll es ab nächstem Schuljahr ein Wahlpflichtfach „Islamischer Unterricht“ geben. Dies hat der bayrische Landtag am 6. Juli 2021 beschlossen. Demnach soll das neue Fach künftig neben Religionslehre und Ethik wählbar sein. Staatliche Lehrkräfte vermitteln darin in deutscher Sprache Wissen über den Islam. Muslimische Verbände sind bei den Lerninhalten aussen vor. Aus Sicht der befürwortenden Politiker ist dies ein Schritt zur Integration von Muslimen und zum Schutz vor Radikalisierung. Ob das jedoch der richtige Weg ist, scheint fraglich. Kritiker haben bereits einen Tag nach dem Landtagsbeschluss Klage am Verfassungsgerichtshof eingereicht.

Bayernweit gibt es nach Angaben des Kultusministeriums mehr als 163’000 muslimische Schüler; das sind ca. zehn Prozent aller Schüler. Damit ist Bayern das zweite Bundesland, das Islamkunde als Wahlpflichtfach einführt. In Nordrhein-Westfalen gibt es das Fach seit 2012.