Ein aus dem Irak stammende, eingebürgerte Schweizerin darf bei offiziellen Basketballspielen ihr Kopftuch nicht mehr tragen, berichtet der Tagesanzeiger vom 21. August 2009. Die junge Sportlerin muss sich nun zwischen Kopftuch und Basketball entscheiden.
In einem Rundschreiben hat der Nord-Ostschweizer Basketballverband Probasket das Kopftuch-Verbot bei offiziellen Spielen bestätigt. Grundlage ist dabei das Reglement des internationalen Basketballverbandes FIBA, welches das Tragen religiöser Symbole verbietet. Laut Tagesanzeiger bestätigte Rita Hess-Gerber von Probasket einen entsprechenden Bericht der „Neuen Luzerner Zeitung“. „Wir müssen auch unsere Kreuzlein abziehen, wenn wir spielen“, so Hess weiter.

Die Kopftuchfrage stellte sich, als die 19-jährige Spielerin, die bereits vor Jahren beschlossen hatte, mit Kopftuch Basketball zu spielen, von ihrer Mannschaft Buchrain zur Nationalliga-B-Mannschaft des STV Luzern Basket wechselte. Die Sportlerin kann den Entscheid von Probasket nicht nachvollziehen, da sie bisher nie Probleme gehabt habe, wenn sie mit dem Kopftuch gespielt hat. Die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) stellt sich laut Tagesanzeiger auf die Seite der Basketballerin und kritisiert den Sportverband Probasket, dass es nicht seine Sache sei, in die Religionsfreiheit der Sportlerin einzugreifen.

Ob sich der Verein dadurch unter Druck setzen lässt und die junge Muslimin trotz des Entscheides von Probasket mit Kopftuch spielen lässt, ist fraglich. Denn sollte sich der STV Luzern Basket dafür entscheiden, riskiert er laut Tagesanzeiger, die Spiele forfait zu verlieren.