Seit einigen Jahren sind wir Zeugen eines neuen Antisemitismus in Europa. Woher kommt diese erneute Judenfeindlichkeit? Die dominierenden Medien und viele Politiker wiederholen stets, dass es im Islam keinen gegen Juden gerichteten Rassismus gäbe. Von Muslimen begangene antisemitische Handlungen werden so dargestellt, als hätten sie mit dem Islam nichts zu tun.

Von Amine Abdelmajide

Leider widersprechen solche Behauptungen der Wahrheit. Denn es zeigt sich: Der Koran enthält – wie auch die Hadithe (Überlieferungen der Aussprüche und Handlungen Mohammeds) – Vorschriften, die von besonders ausgeprägter Gewalt gegenüber Juden zeugen.

Islamischer Antisemitismus in den Gründungstexten

Nachfolgend zwei Passagen aus dem Koran, die besonders repräsentativ für den Hass gegen Juden sind: • Sure 5:60 lautet: „Sagt [an die Juden]: Darf ich euch über das Schlimmste der Vergeltung Allahs informieren? Derjenige, den Allah verflucht hat, derjenige, der seinen Zorn auf sich gezogen hat, und diejenigen, von denen er Affen und Schweine gemacht hat (…). Sie haben die schlimmsten Orte und sind am weitesten vom geraden Weg abgekommen.“ • Sure 2:61: „Sie waren erniedrigt und unglücklich und erlitten den Zorn Allahs. Das liegt daran, dass sie die Offenbarungen Allahs geleugnet und die Propheten zu Unrecht getötet haben. Das liegt daran, dass sie widerspenstig und ungehorsam waren.“ In der Sira (Biografie Mohammeds) wird präzisiert, dass Mohammed, als er den Angriff gegen den jüdischen Stamm von Medina, die Banu Quraiza, startete, diese Juden wie folgt betitelte: „O Brüder der Affen und Schweine!“ (Sira Al-Halabiya 2/442). Und in einem Hadith sagte Mohammed den Juden von Medina: „Ihr solltet wissen, dass das Land Allah und seinem Gesandten gehört, und ich will euch aus diesem Land vertreiben. Wenn also jemand von ihnen Eigentum besitzt, dürfen sie es verkaufen, ansonsten sollten sie wissen, dass das Land Allah und seinem Gesandten gehört.“ (Sahih Bukhari, Buch 58 über die Dschizja, Hadith 6: Ausweisung der Juden). Im Islam gelten also, wie wir sehen, Hass und Gewalt gegen die Juden als göttliche Gebote.

Islamischer Antisemitismus in Predigten

Diesen islamischen Antisemitismus finden wir auch in Predigten, z.B. in denen des tunesischen Imams Béchir Ben Hassen, der für seinen Judenhass bekannt ist. Seine von massiv antisemitischen Gewaltaufrufen durchzogenen Predigten mögen den Eindruck erwecken, er gehöre zu einer kleinen Minderheit muslimischer Extremisten. Doch leider ist dies nicht der Fall; der Imam steht mit seinen Texten völlig im Einklang mit den koranischen Geboten und wiederholt lediglich die Tausenden von islamischen Predigten, die ebenso antijüdisch sind wie die Koranstellen und Hadithe. Im Folgenden dient als Beispiel die Predigt von Bashir Ben Hassen mit dem Titel „Juden sind Juden“. Diese impliziert bereits mit dem Titel, dass sich Juden nie ändern werden und somit immer gleich zu behandeln seien. Die Predigt, die am 11. November 2012 online ging, erschien auf Arabisch auf seinem YouTube-Kanal, der mehr als 140’000 Abonnenten hat. Ben Hassen erklärt darin, dass der Hass und die Gewalt gegen Juden notwendig sei, weil die Juden das Böse in sich trügen. Dieses Übel sei Teil ihrer Natur. Er sagt: „Wenn die Esel aufhören würden zu schreien, wenn die Füchse ihre List aufgeben würden und wenn die Hunde aufhören würden zu bellen, werden die Juden niemals ihre Verschwörungstheorien, ihre Heuchelei, ihre Verschwörungen und ihren Verrat aufgeben“. Den Juden wirft er vor, sich auf die Verletzung von Friedensabkommen und -pakte spezialisiert zu haben. Der Koran ist laut Hassen dazu da, die ganze dunkle Vergangenheit der Juden, ihre wahre Natur und den Verrat aufzudecken. Werfen wir doch einen Blick direkt in die Predigt von Ben Hassen. So heisst es darin: „Die Normalisierung der Beziehungen zu Israel ist ein unverzeihliches Verbrechen vor der muslimischen Religion und der Gemeinschaft Mohammeds. Wir werden niemals neben diesen Juden sitzen, wir werden niemals ihren Staat anerkennen und es wird niemals eine diplomatische oder irgendeine andere Form der Beziehung zu diesen Brüdern der Affen und Schweine geben. Es ist die Pflicht der Herrscher und Beamten, ihre Armeen zu versammeln, um die Al-Aksa-Moschee (in Jerusalem) von der Schändung der Juden zu reinigen. Wir müssen die Muslime rufen und erziehen, bis wir bereit sind, gegen die Juden zu kämpfen. Der Krieg gegen die Juden muss fortgesetzt werden. Dieser Krieg ist eine Pflicht, ob es uns gefällt oder nicht, und er ist ein Zeichen für das Kommen des endgültigen Gerichts.“ Und Ben Hassen zitierte Mohammeds Hadith, der besagt, dass das endgültige Urteil erst dann kommen könne, wenn die Muslime gegen die Juden kämpfen, bis der Jude sich „hinter Steinen und Bäumen versteckt“. Dann, so heisst es in den Hadithen, würden der Baum und der Stein den Muslimen zurufen und sagen: „O Knecht Allahs, o Muslim, hinter mir versteckt sich ein Jude, komm und töte ihn“ (berichtet im Original der Hadith von Muslim). Und weiter: „Unsere Anbetung Allahs kann nur dann vollständig sein, wenn wir den Sieg Allahs sicherstellen und über die Juden triumphieren. Es muss betont werden, dass unser Krieg gegen die Juden nicht an ein Territorium oder eine Grenze gebunden ist, sondern dass es sich um einen Krieg der Religion und der Existenz handelt. Es besteht ein Unterschied zu einem Krieg um ein Territorium oder um eine Grenze. Solange die Juden in dieser Welt präsent sind, wird der Hass zwischen uns und ihnen bis zum Tag des Jüngsten Gerichts andauern.“

Diese Predigt von Ben Hassen, die voll rassistischen Hasses ist und zum Mord aufruft, unterscheidet sich nicht von derjenigen, die unmittelbar nach den Anschlägen auf die satirische Zeitung Charlie Hebdo und den jüdischen Laden Hyper Cacher im Januar 2015 gehalten wurde, in welcher er die Muslime auffordert, diejenigen zu töten, die den Propheten Mohammed beleidigen. Vor dem Hintergrund des Prozesses um diese Angriffe, welcher im September 2020 in Paris eröffnet wurde, ist es bedeutsam festzustellen, dass Ben Hassen seine antisemitischen Predigten nie aus seinen Kanälen zurückgezogen hat …

Islamischer Antisemitismus in der Schweiz

Gerne würde man davon ausgehen, dass in der Schweiz, einem demokratischen Land par excellence, islamischer Antisemitismus keinen Platz hat. Ist es nicht umso erschreckender zu sehen, dass Béchir Ben Hassen bereits mehrmals in der Schweiz gepredigt hat – und das, obwohl ihm in Tunesien, seinem Herkunftsland, das Predigen bereits verboten ist und ihm die Einreise nach Kanada wegen seiner Terrorismus-Unterstützung verweigert wurde? Tatsächlich wurde dieser Hassprediger jedoch mehrmals von der „Union Vaudoise des Associations Musulmanes“ (UVAM), einer Organisation, die sich um die Anerkennung als islamische Institution von öffentlichem Interesse bemüht, eingeladen, um zu predigen. Angesichts der Tatsache, dass sich die Schweizer Behörden an der Finanzierung der UVAM für deren angeblichen Kampf gegen den islamischen Radikalismus beteiligen, bleiben aufmerksame Beobachter höchst irritiert zurück. Dies umso mehr, als die Einladungen von Ben Hassen nach wie vor auf der offiziellen Website der UVAM erscheinen – was weder verständlich noch hinnehmbar ist. Die Absurdität dieser Geschichte stellte kürzlich auch die Zeitung „Le Temps“ fest. In einem am 2. September 2020 veröffentlichten Artikel über den Kampf gegen Radikalisierung fragten die Autoren, ob es nicht angebracht wäre, die vom BSV (Bundesamt für Sozialversicherungen) für sein Entradikalisierungsprogramm geschlossenen Partnerschaften zu überprüfen, um der merkwürdigen Situation ein Ende zu setzen, in der islamistische Vereinigungen aufgefordert werden, die Radikalisierungen zu verhindern, zu der ja ihre eigene Ideologie führt …

Der Artikel erschien zuerst in dem Magazin 06/20. Haben Sie Interesse an unserem Magazin? Hier gelangen Sie direkt zum Bestellformular: www.zukunft-ch.ch

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