79 afrikanische, karibische und pazifische Staaten, die sogenannten AKPStaaten haben sich erfolgreich gegen eine EU-Aufforderung gewehrt, welches diesen Staaten die Umsetzung bedeutender Inhalte des Gesellschaftsveränderungsprogramms „Gender Mainstreaming“ vorgeschrieben hätte. Dieser „Entschliessungsantrag zur Zukunft der strategischen Partnerschaft Afrika – EU“, ein Vertrag über wirtschaftliche Entwicklungshilfe, wurde vom Parlament der EU am 8. Dezember 2010 verabschiedet und sollte mit einer Forderung, welche „die freie sexuelle Orientierung“ in den AKP-Staaten standardisieren will, versehen werden. Im vorangehenden Vertragstext erinnerte das Parlament Afrika nochmals daran, „dass die EU mehr als die Hälfte der Entwicklungshilfe aufbringt und der wichtigste Handelspartner Afrikas ist“. Trotz dieser Gebärde konnten die AKP-Staaten die Forderung nun erfolgreich abwehren. In einer Stellungnahme an die EU bitten sie diese „dringend darum, von allen Versuchen Abstand zu nehmen, Werte in die AKP-EU-Partnerschaft einzubringen, welche nicht freiwillig geteilt werden. Die Partnerschaft kann nur arbeiten und voll funktionsfähig sein, wenn beide Partner den nötigen Respekt für die sozialen Unterschiede und die kulturelle Vielfalt einbringen.“