Am 6. Dezember 2010 feierte Pfr. Hansjürg Stückelberger seinen 80. Geburtstag. Aus diesem Anlass ein Kurzinterview von Beatrice Gall mit dem Gründer und Präsidenten von Zukunft CH.
Zukunft CH: Wie hat Ihr Engagement ausserhalb der Kirche begonnen?

Stückelberger: Das war 1971. Ich war Pfarrer der reformierten Kirchgemeinde Zürich-Balgrist, als ich Vorstandsmitglied einer kleinen Radiomission wurde. Dabei habe ich entdeckt, dass mir Gott eine Gabe zu führen und organisieren anvertraut hat. So habe ich mich neben dem Pfarramt Aufgaben zugewandt, die mir an dem Ort am dringlichsten erschienen. So ergaben sich sehr unterschiedliche Arbeiten wie der Bau einer Kirche, Jugendarbeit mit Musik, Schmuggeln von Bibeln hinter den Eisernen Vorhang, Bau von Alterswohnungen, Hilfe für verfolgte Christen und zuletzt die Arbeit unseres Vereins Zukunft CH.

Zukunft CH: Woher nehmen Sie die Kraft für Ihr Engagement?

Stückelberger: Dank meinen Eltern wusste ich mich schon als Kind von Gott getragen. Dann, mit 17 Jahren, empfing ich eine Berufung zum Pfarrer. In der Gemeinschaft mit Gott, vor allem in Morgengebeten und Bibellese, fliessen mir immer neue Energien zu. Aber auch die Liebe meiner Frau (siehe Bild) und die Beziehung zu den Kindern sind Quellen von Lebensfreude. Dabei musste ich als junger Pfarrer während einer schweren Krise lernen, die Balance zwischen Arbeit und Erholung zu wahren. Gott überfordert uns nicht.

Zukunft CH: 80 Lebensjahre – ein kleiner Rückblick und Vorausblick …

Abgesehen vom Dienst als Pfarrer freuen mich im Rückblick besonders die vielen Zehntausende von Bibeln, welche wir durch die Christliche Ostmission in kommunistische Länder bringen konnten, und die über 100‘000 Sklaven, welche durch Christian Solidarity International freigekauft wurden. Aber Gelingen ist immer ein Geschenk. Weniger gelungen ist mir, dass ich mich vor allem in jungen Jahren gelegentlich für unentbehrlich hielt. Darüber kann ich heute schmunzeln. Ich empfinde es als besonderes Geschenk, dass ich auch jetzt, in meinem Alter noch, etwas zur Ehre Gottes tun darf. Mit unserem Vorstand, den Mitarbeitern und Freunden von Zukunft CH und anderen Organisationen, z.B. im Rahmen des „Bündnis Christliche Schweiz“, arbeite ich daran, dass die Menschen wieder lernen, mit Freude zu glauben und mit Zuversicht all jenen Kräften entgegenzutreten, welche den Glauben als Fundament unseres Lebens zerstören. Und wenn wir das in Demut vor Gott unternehmen, wird er es gelingen lassen.