Ein Buch über muslimische Schüler legt die Problematiken für Lehrer offen dar. Die Autorin Julia Wöllenstein (43) bricht damit ein Tabuthema. Das Interview vom 10. April 2019, das die deutsche BILD-Zeitung mit ihr führte, übertitelte das Blatt denn auch mit: „Eine Lehrerin rechnet ab!“ Die Lehrerin aus Kassel beschreibt darin ihren Alltag mit muslimischen Schülern.

Von ihren 20 Schülern aus der neunten Klassenstufe haben nur drei keinen Migrationshintergrund. Besonders alarmierend ist für Wöllenstein jedoch, mit welcher Selbstverständlichkeit muslimische Schüler anderen ihre eigenen Regeln aufdrücken und sie dazu „zwingen“, sich ihren Gewohnheiten anzupassen. So sei nichtmuslimischen Schülern aufgrund der Äusserungen ihrer muslimischen Schulkameraden der Appetit am Schweinefleisch vergangen „Im Ramadan bitten mich die muslimischen Schüler, dass die nichtmuslimischen Schüler ihre Trinkflaschen wegpacken, damit sie nicht verführt werden“, so die Lehrerin.

Besonders schockierend sei für die 43-Jährige, dass Schläge daheim für ihre Schüler normal seien. „Einige Eltern bitten mich, ihr Kind zu schlagen, wenn es nicht spurt“, fügt sie hinzu. Aus diesem Grund verlangt sie „Pflichtkurse für Eltern aus anderen Kulturkreisen.“ Auch von einem spezifischen islamischen Religionsunterricht hält sie nichts und verlangt einen religionsübergreifenden „Glaubenswerte- und Normenunterricht“. Die Lehrerin setzt sich auch für ein Kopftuchverbot in Kindergärten und Schulen ein. „In der Schule haben wir die Chance klar zu machen, dass bei uns Staat und Religion getrennt sind“.

Ihr Fazit: Muslimische Schüler suchen ihre Identität über ihre Religion und das ist problematisch. Ihre Erfahrungen hat sie in einem Buch mit dem Titel „Von Kartoffeln und Kanaken – Warum Integration im Klassenzimmer scheitert“ zusammengefasst.