Im Jahr 2014 beliefen sich die Ausgaben für Sozialleistungen aus dem System der sozialen Sicherheit der Schweiz auf 157 Milliarden Franken. Dies entspricht einem Anteil von 24,5 Prozent am Bruttoinlandprodukt (BIP). Gegenüber dem Vorjahr sind die Ausgaben um 2,1 Prozent gestiegen. Seit 1990 haben sich die realen Ausgaben mehr als verdoppelt. Dies zeigen die provisorischen Resultate der Gesamtrechnung der Sozialen Sicherheit (GRSS) 2014 des Bundesamtes für Statistik BFS.
Im Verhältnis zum BIP stiegen die Sozialleistungen seit den 90er-Jahren von gut 15 auf knapp 24 Prozent (2004). Danach folgte bis 2012 eine Phase der Stagnation. Erst in der jüngsten Vergangenheit wurden neue Höchstwerte erreicht mit 24,3 (2013) und 24,5 Prozent (2014). Der Grund für diese Entwicklung liegt neben der Zunahme der Ausgaben auch im verlangsamten Wachstum des BIP in den letzten Jahren.

Der mit Abstand grösste Teil der Ausgaben entfiel während der gesamten Beobachtungsperiode seit 1990 auf den Bereich Alter (2014: 43,0 %). An zweiter Stelle lag die Krankheit/Gesundheitsversorgung mit 29,7 Prozent gefolgt von der Invalidität (9,3 %). Die restlichen fünf Bereiche beanspruchten weniger als 20 Prozent aller Sozialleistungen und kamen hauptsächlich Familien/Kinder (6,0 %) und Hinterbliebene (5,1 %) zugute. Die soziale Ausgrenzung (u.a. Sozialhilfe) umfasste nur 2,8 Prozent aller Ausgaben.

Zwei Drittel der Einnahmen von insgesamt 204 Milliarden Franken (2014) stammten aus den Sozialbeiträgen der Arbeitgeber (30,6%) und der geschützten Personen (Arbeitnehmer/innen, Selbstständige, Rentner/innen mit 35,0 %). Das verbleibende Drittel der Einnahmen setzte sich aus Staatsbeiträgen (24,1 %), Vermögenserträgen (9,8 %) und übrigen Einnahmen (0,6 %) zusammen.

Damit liegt die Schweiz – gemessen an den Sozialleistungen im Verhältnis zum BIP – unter dem EU-Durchschnitt von 28,0 Prozent (2013, ohne Griechenland und Polen). Die höchsten Quoten verzeichnen Frankreich und Dänemark mit 31,7 Prozent. Am unteren Ende der Skala liegen Lettland und die Türkei mit 14,2 bzw. 13,8 Prozent. Allgemein lässt sich innerhalb Europas ein Wohlstandsgefälle erkennen: Ost- und südeuropäische Länder zahlen tendenziell weniger Sozialleistungen als jene West- und Nordeuropas.