Mit scharfen Worten und harten Massnahmen reagiert die britische Regierung auf die anhaltend hohe Zuwanderung: Premierminister Keir Starmer kündigte kürzlich ein neues „Immigration White Paper“ an, das die Einwanderung nach Grossbritannien deutlich erschweren soll. „Das Leben in Grossbritannien ist ein Privileg, das man sich verdienen muss“, betonte Starmer auf einer Pressekonferenz. Die Ära der offenen Grenzen sei „gescheitert“.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Trotz Brexit und verschärfter Regeln stieg die Nettozuwanderung 2024 auf 728’000 Menschen – ein Rekordwert, der die Debatte über Integration und Arbeitsmarkt weiter anheizt. Die Regierung zieht jetzt die Notbremse.

Neue Visa, neue Hürden

Ein zentrales Element der Reform ist die Abschaffung des sogenannten Care Worker Visa, das bislang Pflegekräften aus dem Ausland den Zugang zum britischen Arbeitsmarkt erleichtert hatte. Für das zentrale Arbeitsvisum, das Skilled Worker Visa, wird künftig grundsätzlich ein Hochschulabschluss erforderlich sein. Für weniger qualifizierte Berufe werden ausländische Arbeitskräfte künftig nur noch eine zeitlich stark begrenzte Aufenthaltserlaubnis erhalten.

Auch die Einbürgerung wird erschwert: Die Mindestaufenthaltsdauer, um die britische Staatsbürgerschaft beantragen zu können, steigt von bisher fünf auf künftig zehn Jahre. Zudem werden die Anforderungen an die Englischkenntnisse für alle Antragsteller und ihre erwachsenen Angehörigen deutlich erhöht.

Premierminister Starmer betonte, dass mit diesen Massnahmen die Migration nach Grossbritannien spürbar zurückgehen werde. Er kündigte an, das Einwanderungssystem grundlegend zu „straffen“, da es seiner Ansicht nach bislang „kaputt“ sei. Die neuen Regelungen sind das Ergebnis monatelanger Untersuchungen durch offizielle Stellen und markieren einen klaren Strategiewechsel der Labour-Partei hin zu einer deutlich restriktiveren Einwanderungspolitik.

Ein notwendiger Schritt für Grossbritannien

Wo einst die britische Insel als Tor zur Welt galt, werden nun die Zugbrücken hochgezogen. Die Reformen der britischen Regierung sind ein wichtiger und richtiger Schritt, um die hohe Zuwanderung zu bewältigen. Grossbritannien steht vor grossen demografischen und wirtschaftlichen Herausforderungen, insbesondere im Gesundheitswesen und auf dem Arbeitsmarkt. Die Abschaffung des Care Worker Visa mag auf den ersten Blick hart erscheinen, doch sie zielt darauf ab, die Qualität und Nachhaltigkeit der Zuwanderung zu sichern.

„Offene Grenzen sind gescheitert“, sagt Starmer. Die neuen Regeln setzen klare Prioritäten: Qualifikation, Integration und langfristiger Beitrag zur Gesellschaft.

Diese Massnahmen stärken den Arbeitsmarkt, fördern die Integration und sichern die soziale Stabilität. Grossbritannien sendet damit ein klares Signal, dass Migration kein Selbstläufer ist, sondern an Bedingungen geknüpft sein muss. So bleibt die Insel offen für Talente – aber mit einer Strategie der Verantwortung und des Weitblicks.

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