Im Jahr 2022 lag die Scheidungsrate in der Schweiz bei knapp 40 Prozent. Darum lancierte Nationalrat Marc Jost (EVP) das Postulat „Ehen, Partnerschaften und Paare stärken. Davon profitiert die Gesellschaft insgesamt“. Mit knapper Mehrheit stimmte der Nationalrat nun zu, obwohl der Bundesrat es zur Ablehnung empfohlen hatte.

Von Ursula Baumgartner

„Gesunde Paare bilden eine solide Grundlage für Familien und für die Gesellschaft im Allgemeinen. Sie zu stärken entspricht einem öffentlichen Interesse. Wenn es ihnen schlecht geht, hat dies zahlreiche soziale und wirtschaftliche Folgen.“ So begründete Nationalrat Marc Jost sein Postulat und forderte den Bundesrat auf, „einen Überblick über die bestehenden präventiven Massnahmen im Bereich der Unterstützung“ für Paare zu erstellen. Zudem ersuchte er den Bundesrat, eine Abschätzung der Kosten vorzunehmen, die „Scheidungen, Auflösungen eingetragener Partnerschaften sowie Trennungen von Konkubinaten“ verursachten.

Das Wohl von Paaren im Blick

Es war hauptsächlich dieser letztgenannte Aspekt, der den Bundesrat im August 2023 bewog, das Postulat abzulehnen. Da Geschiedene, deren Kinder nicht im gleichen Haushalt lebten, als Einpersonenhaushalte zählten, seien „keine Analysen und Aussagen zur finanziellen Situation und zum Wohlbefinden der Getrennten und Geschiedenen möglich“.

Jost verzichtete daraufhin auf diesen Teil seines Postulats, das nun im Nationalrat angenommen wurde. Es ist jetzt Aufgabe des Bundesrats, „bewährte Praktiken zu identifizieren und Empfehlungen an die betroffenen Akteure, insbesondere die Kantone, zu richten“, wie es im Postulat heisst. Und das ist im Sinne der ganzen Gesellschaft, denn die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) konstatiert zu Recht: „Gesunde Paare sind keine reine Privatsache“.

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