Der für den Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag geplante Gebetsmarsch mit Gottesdienst in Flüeli-Ranft, der kürzlich von den Gemeinden Sachseln und Kerns verboten wurde, soll 2018 nachgeholt werden. Das hat der Verein „Marsch fürs Läbe“ am 14. September in einer ausserordentlichen Sitzung beschlossen. Der vom Regierungsrat Obwalden abschlägig beantwortete Rekurs wird nicht an das Verwaltungsgericht weitergezogen.

Der Obwaldner Regierungsrat hatte am 31. August 2017 beschlossen, die Durchführung der Veranstaltung „Bäte fürs Läbe“ im Jubiläumsjahr von Niklaus von Flüe nicht zu bewilligen, und begründete seinen Entschluss mit dem kantonalen Ruhetagsgesetz. Die zu erwartenden Störungen durch linksradikale Gruppen wären mit dem Ruhetagsgesetz an diesem hohen Feiertag (Bettag) nicht vereinbar. Deshalb hat der Verein beschlossen, bei den Gemeinden Sachseln und Kerns nun ein Gesuch für den Anlass im Frühjahr 2018 einzugeben. Der Regierungsrat und auch Florian Spichtig, Vizegemeindepräsident von Sachseln, signalisierten bereits über verschiedene Kanäle, dass der Anlass an einem anderen Tag wohl bewilligt worden wäre.

Neben dem dezentralen Gebet, zu dem die Veranstalter für den kommenden Bettag, den 17. September, seit einigen Tagen intensiv aufrufen, soll so auch die ursprünglich geplante Veranstaltung in St. Niklausen/Flüeli-Ranft mit Gebetsmarsch und überkonfessionellem Gottesdienst noch stattfinden – doch erst im Frühjahr 2018.

Zwei Anlässe im Jahr 2018

Das Organisationskomitee hat weiterhin entschieden, den Rekurs, den der Regierungsrat abgewiesen hatte, nicht ans Verwaltungsgericht Obwalden weiterzuziehen. Geprüft wird indessen ein juristisches Vorgehen gegen die Verantwortlichen diverser öffentlicher Gewaltaufrufe gegenüber den Marschorganisatoren bzw. Veranstaltungsteilnehmern.

Somit soll das Jahr 2018 ganz im Zeichen des Lebensschutzes stehen: Denn es soll nicht nur im Frühjahr der Anlass „Bäte fürs Läbe“ in St. Niklausen/Flüeli-Ranft nachgeholt werden. Auch der aus den vorigen Jahren gewohnte Grossanlass mit Kundgebungsteil soll stattfinden, und zwar am 15. September. Dafür hat das Organisationskomitee bereits den Bundesplatz in Bern reserviert.

Betet, freie Schweizer, betet!

Für das kommende Wochenende rufen die Veranstalter am Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag nun aber erst einmal zum dezentralen, individuellen Gebet in der ganzen Schweiz auf. Zahlreiche Personen hatten sich bereits beim Organisationskomitee gemeldet, um verschiedene Gebetsinitiativen für diesen Tag bekannt zu geben. Ein Teil davon ist auf der Homepage www.marschfuerslaebe.ch veröffentlicht.

Zudem ist Beatrice Gall, Mediensprecherin vom „Marsch fürs Läbe“, am Samstag beim deutschen „Marsch für das Leben“ in Berlin zu Gast. Dort soll sie über die Lebensrechtssituation in der Schweiz sprechen: „Als man in Deutschland hörte, dass der Marsch dieses Jahr in der Schweiz verboten wurde, kam sofort die Einladung zum deutschen Marsch. Auf diese Weise können wir nun die internationale Vernetzung der europäischen Lebensrechtsbewegung weiter ausbauen“, freut sich Gall. So könne man für die zahlreichen Ungeborenen, die täglich europa- und auch weltweit ihr Leben verlieren, gemeinsam zu einer stärkeren Stimme werden.

Weitere Informationen unter:
http://marschfuerslaebe.ch