Nachdem in Deutschland die „Ehe für alle“ beschlossene Sache ist, steigt der Druck, auch in Österreich und der Schweiz „gleiche Rechte für alle“ zu schaffen. Wer nicht kooperiert, steht unter Diskriminierungsverdacht und eine schweigende Mehrheit beugt sich – gegen besseres Wissen und wissenschaftliche Erkenntnisse – der Political Correctness des 21. Jahrhunderts.

Von Regula Lehmann

Ungeachtet der Tatsache, dass durch die „Ehe für alle“ Ungleiches gleich gemacht wird, soll der Ehebegriff für jede Lebensform geöffnet werden. Eine Minderheit profitiert von ihrer Opferrolle.

Gleichbehandlung ist ungerecht

Die Verbindung von Mann und Frau jeder anderen Verbindung gleichzustellen, schafft keine Gerechtigkeit. Was von vielen Zeitgenossen als „gerecht“ empfunden und bezeichnet wird, ist im Grunde zutiefst unfair.  „Jedem das Gleiche“ wird den individuellen Bedürfnissen nicht gerecht. „Nicht jedem das Gleiche, sondern jedem das, was er braucht“, lautete deshalb bereits im 5. Jahrhundert n. Chr. die Erkenntnis des Benedikt von Nursia, Gründer des Benediktinerordens.

„Was brauchen Männer und Frauen?“, „Was schützt unser Zusammenleben?“, „Was lässt Beziehungen gelingen und Kinder zu gefestigten Persönlichkeiten heranwachsen?“ sind die Fragen, die sich eine Gesellschaft stellen muss, wenn sie eine Zukunft haben will.

Das Diskriminierungs-Problem wird durch die sogenannte Gleichstellung nicht gelöst. Was viele für das „Ei des Kolumbus“ halten, ist letztlich eine Fata Morgana. Diskriminierung und Abwertung von Menschen mit anderen sexuellen Orientierungen werden durch die „Ehe für alle“ nicht abgeschafft. Gerade innerhalb der LGBTTI-Szene, wo „unter dem Regenbogen“ nun doch Freiheit und Toleranz regieren sollten, wird über massive Diskriminierung geklagt. Eine Öffnung des Ehebegriffs löst das Problem der gegenseitigen Diskriminierung und Verachtung nicht. Die Wurzel dieses Übels liegt unter der Oberfläche.

Wertschätzung der Gegengeschlechtlichkeit

Was wir tatsächlich brauchen, ist nicht eine undifferenzierte „Gleichbehandlung der Geschlechter“, sondern eine neue „Wertschätzung der Gegengeschlechtlichkeit“. Einen Frieden zwischen Mann und Frau, der die schöpfungsgemässe Spannung zwischen den Geschlechtern bejaht und fruchtbar macht. Begründete Wahrheit und Orientierung statt absurder Theorien. Eine Aufwertung von verbindlicher Beziehung und Familie statt Flucht in eine generationenblinde Sexualität.

Nicht „Ehe für alle“ ist das Gebot der Stunde, sondern die Förderung bewährter und zukunftsweisender Lebensmodelle. Neue Sehnsucht nach Wahrheit und Menschen, die sich nicht dem Mainstream unterwerfen. Männer und Frauen, die ihre Ehe als fruchtbare Ergänzung verstehen und leben. Die natürliche Ehe ist nicht Auslauf- sondern Zukunftsmodell. Dafür stehen wir ein. Mit Ihrer Unterstützung.