Der Schweizer und Methodist Carl Lutz rettete 60‘000 ungarischen Juden das Leben. Im Januar würdigt nun eine Ausstellung in der reformierten Kirche St. Peter in Zürich die Zivilcourage des Christen, wie die Nachrichtenagentur APD berichtet.
Carl Lutz war von 1942 bis 1945 Schweizer Vizekonsul und Interessenvertreter von zwölf kriegsführenden Staaten in Budapest. Das letzte Land in Europa, das unter deutsche Besatzung kam, war im März 1944 Ungarn. Die Nazis intensivierten die Deportation ungarischer Juden nach Auschwitz. Unbürokratisch und ohne Rücksprache mit dem offiziellen Bern habe Lutz, welcher der Evangelisch-methodistischen Kirche angehörte, eine beispiellose Schutzbrief-Aktion lanciert, wie es in einer Mitteilung des reformierten Stadtverbandes Zürich heisst. Diese habe im Zweiten Weltkrieg über 60‘000 Juden vor der Deportation ins Konzentrationslager bewahrt.

Obwohl Carl Lutz als Gegenspieler von SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann immer wieder in grosse Lebensgefahr geraten sei, habe er an seiner Aufgabe festgehalten. Die Kraft für seine Rettungsaktion habe ihm der christliche Glaube gegeben.

Die Ausstellung in der reformierten Kirche St. Peter in Zürich wolle an die Wichtigkeit der Zivilcourage erinnern und nachfragen, wo sie heute nötig sei. Die Ausstellung wurde am vergangenen Samstag, 4. Januar, in der reformierten Kirche St. Peter eröffnet. Agnes Hirschi, Stieftochter von Carl Lutz, hat dabei über ihre Erfahrungen berichtet. Den Abschluss bildete ein Gedenkgottesdienst am Sonntag zum Thema Zivilcourage.

Die Ausstellung wird organisiert von der reformierten Kirche St. Peter, der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus, der Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz und der Gesellschaft Schweiz-Israel. Sie läuft noch bis zum 19. Januar 2014 in der Kirche St. Peter, Zürich.

Zum Flyer:

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