Nach neuesten Zahlen des Bundesamtes für Statistik wurden im Jahr 2014 nur 29,3 Prozent der Kinder unter drei Jahren zehn Stunden oder länger pro Woche in einer Institution fremdbetreut. Für die betroffenen Kinder ist diese Situation zwar unerfreulich, ja gar schädlich. Angesichts der permanenten Abwertung in Medien und Politik, die Mütter erfahren, wenn sie wegen der Betreuung eigner Kinder ihre berufliche Karriere zurückstellen, mag der relativ geringe Anteil dennoch erstaunen. Generell setzten Eltern kleiner Kinder mehr auf nicht-institutionelle Fremdbetreuung, etwa durch Tagesmütter oder nahe Verwandte. Doch liegt auch bei diesem Modell der Anteil der unter Dreijährigen, die zehn Stunden und länger fremdbetreut wurden, mit 26,5 Prozent eher tief.

Auch wenn die Leitmedien und die Politik die Schädlichkeit früher und exzessiver Krippenbetreuung in der Regel verschweigen, wissen offenbar viele Eltern intuitiv, was für ihre Kinder das Beste ist. Mit einer im Februar 2016 veröffentlichten Studie der Universität Bologna konnte übrigens zum wiederholten Mal nachgewiesen werden, dass sich frühkindliche Betreuung von Kindern unter drei Jahren in Kindertagesstätten negativ auf deren spätere kognitive Fähigkeiten auswirkt: Mit jedem zusätzlichen Monat, den Kinder in einer Kita verbrachten, reduzierte sich der bei diesen Kindern später gemessene IQ-Wert um durchschnittlich 0,5%! Studien, die vor vielfältigen negativen Folgen zu früher und exzessiver Fremdbetreuung warnen, gibt es mittlerweile zu Hauf.

Gewisse Nachteile, die mit der Fremdbetreuung verbunden sind, wiegen schwer. Dies musste selbst die deutsche Bundesregierung, die eine sehr massive Krippenausbaupolitik betreibt, in ihrem letzten Familienbericht von 2012 einräumen. Sie stellt dort fest, „dass die Berufstätigkeit der Mütter mit negativen Entwicklungsergebnissen des Kindes zusammenhängt, wenn die Familien nicht in ökonomisch belasteten Situationen sind.“ Dem Kind entgehe durch die ausserfamiliäre Betreuung die Bildung und Erziehung durch seine gut gebildete und erziehungskompetente Mutter. Für Kinder aus der Mittel- und Oberschicht bliebe, so die Bundesregierung, das Bildungsangebot in den Kindertageseinrichtungen hinter der familiären Bildungsanregung zurück.